Wir trauern um Udo Achten (1943–2021)
Am 6. Februar verstarb im Alter von 77 Jahren der Sozialist und Gewerkschafter Udo Achten, mit dem uns eine langjährige gemeinsame Zusammenarbeit verband.
Geboren 1943 in Düsseldorf fing er mit 14 Jahren als Hilfsarbeiter bei der Feldmühle an, lernte dann Papiermacher und wurde über den zweiten Bildungsweg Sozialarbeiter. Seit 1969 war er als Hauptamtlicher in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig, zunächst an den IG Metall-Schulen Lohr am Main und Schliersee und anschließend von 1971 bis 1988 am Bildungszentrum Sprockhövel.
Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen »in Rente gehen musste« verlegte er den Schwerpunkt seiner immer an den Interessen der Beschäftigten orientierten Arbeit aufs Schreiben, auf die Sammlung von Fotos und Dokumenten aus der Geschichte der Arbeiterbewegung und führte beides im Büchermachen zusammen. Es entstanden mehr als 40 Bücher, außerdem organisierte er Ausstellungen und Filme zu gewerkschaftlichen, pädagogischen und kulturellen Themen. Auch unserem Publikationsprojekt war er durch die Veröffentlichung von Büchern im VSA: Verlag (zu »Flächentarifvertrag & betriebsnahe Tarifpolitik« sowie dem gemeinsam mit Bernt Kamin-Seggewies verfassten Band »Kraftproben« zu den Kämpfen der Hamburger Hafenarbeiter) und Beiträgen in Sozialismus.de verbunden (zuletzt in Heft 10-2020 zu »Fritz Bauer – antifaschistischer Aufklärer und konsequenter Humanist«).
Udos Beitrag für die Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung in der Bundesrepublik sowie seine Erinnerungsarbeit für die kritische Geschichte der Arbeiterbewegung insgesamt darzustellen, sollte in einer ausführlichen Würdigung erfolgen. Vorerst verweisen wir auf ein Gespräch mit dem Netzprojekt Schattenblick vom 8. Juni 2018, in dem er unter dem Titel »Richtige Literatur im Falschen – keine Partei und keine Versprechen ...« Auskunft über und Einblicke in seine Arbeiten gab, auf die wir nun verzichten müssen.