Bremen finanziert weiterhin die private Jacobs-University
5 oder mehr Millionen - alles Peanuts oder?
Bremen soll nach dem Willen des Bürgermeisters Jens Böhrnsen auch weiterhin finanziell unterstützen. Ob nun mit 5 oder 10 oder gar mehr Millionen ist allerdings unklar. Genauso wie die konkrete Finanzierung erfolgen soll. Im Haushalt ist ein entsprechender Betrag nicht aufgeführt.
Was die Klausurtagung des Senats allerdings ergeben hat ist, dass weiter gespart werden soll. Und immer wenn es schwierig wird, spart man zuerst bei den Beschäftigten. Personalabbau um 500 Stellen, geringere Anhebung der Besoldung, die noch dazu verschoben wird. Aber 5 oder mehr Millionen für ein privates Unternehmen, das von Anfang an zu scheitern verurteilt war.
Der Bremer Abgeordnete Axel Troost, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion „DIE LINKE.“ erklärt, das er wirklich verwundert sei. „Bei der eigenen, öffentlichen Universität sparen, dafür die private Jakobs – Universität subventionieren, wo ist da der Sinn? Lassen die Studierenden der IUB soviel Geld in der Stadt, das sich solch eine Subvention rechnet? Bleiben die Examinierten in der Stadt? Arbeiten sie hier bei den weltweit führenden Unternehmen, die sich ja zu hauf, auf Grund der tollen Wirtschaftsförderung des Senats, hier niedergelassen haben? Nein, die IUB ist eine Fehlentscheidung der Vergangenheit,. das Denkmal des ehemaligen Bürgermeisters Scherf, dem man sich nun verpflichtet sieht. Und das, obwohl die IUB ja schon fast pleite war.“
Aber daran werden sie nicht gerne daran erinnert, die Politiker in Bremen. Bereits im August 2006 schien die Excellenz Uni am Ende. Der wichtige Gründungspartner, die Rice University, war längst ausgestiegen. Der Kapitalstock von geplanten 250 Mio. war auf 80 Mio geschrumpft. Die IUB lebte aus der Substanz, die laufenden Einahmen (Studiengebühren, Zinsen, Spenden) konnten die Ausgaben nicht mehr decken – kurz, man war pleite. Die Idee einer private Elite-Universität für die Kinder der Wohlhabenden in dieser Gesellschaft und geführt nach privatwirtschaftlichen Maßstäben war am Ende. Ein Überleben ohne weiteres Kapital oder neue Subventionen war unmöglich.
Doch von Bremen war wenig zu erwarten. Eine weiters Subventionsgrab im Stile des Space Parks oderdes Musical Theaters konnte der rot-schwarze Senat sich nicht leisten. Die Rettung nahte in Person des Bremer Milliardär Klaus Jacobs, der der IUB aus seiner Jacobs Foundation 200 Mio. Euro versprach, um sie von allen finanziellen Nöten zu befreien. Und dankbar wie sie war nannte sich die IUB fortan "Jacobs University".
Aber scheinbar war Spende an genaue Bedingungen geknüpft, bedingungen die vorallen Bremen betreffen. Bemerkenswert ist vor allem die, das die Spende von 200 Mio. Euro nur ratenweise und nur dann ausgezahlt wird, wenn auch das Land Bremen einen Teil dazugibt. Wie hoch dieser Betrag ist, ist unklar. Klar ist nur, das dieser Betrag aus einem Haushalt stammen wird, der eng gestrickt ist. Klar ist auch , das dieses Geld an anderer Stelle fehlen wird. Man darf gespannt sein wen es trifft. (jg)