NATO: Einsatz für Deutsche wird tödlich
Chef der Eingreiftruppe stimmt auf Einsatz ein
Berlin (dpa/ND). Die Deutschen müssen sich bei einem Bundeswehreinsatz
der schnellen Eingreiftruppe in Nordafghanistan nach Ansicht der
Führung des bisherigen norwegischen Kampfverbandes auf Tote einstellen.
Die Soldaten seien darauf vorzubereiten, Krieg zu führen und das eigene
Leben zu verlieren, sagte der Chef der Schnellen NATO-Eingreiftruppe,
Rune Solberg, dem Berliner »Tagesspiegel«. Die Bundesregierung solle
jetzt die Menschen über die Bedeutung informieren. »Wenn die Mehrheit
der deutschen Bevölkerung dagegen ist, wird es sehr schwer für einen
deutschen Soldaten mitzumachen.« In der Bundesregierung wird erwartet,
dass die NATO die Bundeswehr in Kürze offiziell zur Entsendung einer
240 Mann starken Eingreiftruppe im Norden Afghanistans auffordern wird.
Sie soll die dort seit 2006 stationierten Norweger ablösen.
Nach dem Bundestagsmandat sind bisher 3500 Soldaten der Bundeswehr am
Hindukusch eingesetzt. SPD-Fraktionschef Peter Struck sieht schon in
der bisherigen Mission einen »echten Kampfeinsatz«. Die Teilnahme an
der Eingreiftruppe sei vom bisherigen Bundestagsmandat gedeckt und
insoweit unbedenklich. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine sagte
dagegen, es sei »völlig verantwortungslos, Deutschland immer weiter in
einen Krieg zu verwickeln«.