Werner Dreibus: Hundt will Umverteilung von unten nach oben fortsetzen
"Die Forderung von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt nach maßvollen Tarifabschlüssen ist wirtschaftspolitischer Unsinn und blanker Hohn gegenüber den Beschäftigten", kritisiert der stellvertretende Vorsitzende und gewerkschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Werner Dreibus:
"Die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen, während die Unternehmensgewinne stark gewachsen sind. Wer in dieser Situation von den Gewerkschaften weiter Zurückhaltung fordert, will in Wahrheit nur die Umverteilung von unten nach oben fortsetzen.
Zudem schwächen geringe Lohnzuwächse – anders als Hund behauptet – auch die Nachfrage nach Arbeit. Denn wenn die Zuwächse hinter Preissteigerung und Produktivitätszuwachs zurückbleiben, wird die Binnennachfrage nicht angekurbelt und die Arbeitslosen bleiben arbeitslos.
Die Gewerkschaften widersetzen sich der Umverteilung von unten nach oben und der wirtschaftspolitischen Dummheit sinkender Reallöhne zu Recht. Sie haben die volle Unterstützung der LINKEN.
Das gilt auch für die Forderung des DGB, Leiharbeit gerecht zu entlohnen. Das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss vom ersten Tag an gelten. Alles andere wäre ein Rückfall in die Ungerechtigkeit der Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts. Bisher widersetzt sich die Große Koalition einer entsprechenden Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes. Erst im Dezember hat sie im Bundestag einen Gesetzentwurf der LINKEN abgelehnt, der gleichen Lohn für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter fordert. Eine soziale Politik im Interesse der Beschäftigten ist das nicht."