Axel Troost: Zeit für ein neues Louvre-Abkommen und Wechselkurs-Zielzonen
"Wir brauchen kurzfristig ein neues Louvre-Abkommen, um die Wechselkursverschiebungen wenigstens zu begrenzen. Noch wichtiger ist aber eine mittelfristige Währungskoordination im Sinne von Zielzonen", kommentiert Axel Troost die jüngsten Rekordstände des Euro im Vergleich zum Dollar. Mit dem sogenannten Louvre-Abkommen zur Währungskooperation hatten die USA, Großbritannien, Frankreich, Westdeutschland, Japan und Kanada 1987 den Verfall des Dollars gestoppt. Weiter erklärt der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
"Auch wenn Deutschland unter der Euro-Stärke im Vergleich zu anderen Euro-Ländern noch am wenigsten zu leiden hat: Wann will die Politik denn handeln? Muss der Euro erst auf 2 Dollar steigen? Es ist Ausdruck von politischem Autismus, so eine Entwicklung als marktgegeben und naturwüchsig einfach hinzunehmen.
Die Reaktion der US-Zentralbank auf die jüngsten Entwicklungen am Finanzmarkt ist richtig. Auch wenn die Verantwortung für die Krise zunächst bei den Banken liegt, weil sie undurchschaubare Finanzprodukte entwickelt und eingekauft haben, hat auch die Politik in Fragen der Finanzmarktregulierung gründlich versagt. Und die Politik kann nicht tatenlos einen Zusammenbruch des Finanzsystems riskieren.
Eine Senkung der Zinsen in den USA zieht aber auf freien Devisenmärkten notwendig einen weiter fallenden Dollarkurs nach sich. Das kann nicht im Sinne einer kalkulierbaren Weltwirtschaft sein. Und es ist schon gar nicht im Interesse der besonders gefährdete Entwicklungsländer, die Auslandsschulden in Euro aufgenommen haben, aber ihre Exporte in Dollar erwirtschaften."
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