Sachsen: DIE LINKE kämpft für den Erhalt der Grundschule Arzberg
In einem „Offenen Brief“, der auch Veröffentlichung in der
„Torgauer Zeitung“ fand, hat sich der Kreisvorstand DIE
LINKE.Torgau-Oschatz gemeinsam mit der Basisorganisation
Beilrode/Arzberg an den Ministerpräsidenten von Sachsen, an den
Kultusminister und an die beiden Landräte Schöpp und Czupalla
hinsichtlich der Problematik Grundschule Arzberg gewandt.
Infolge der Nichtzulassung einer 1. Klasse für das Schuljahr
2008/2009 und die damit verbundene schleichende Schließung der
Grundschule Arzberg unterstützen wir ausdrücklich die Initiative der
Arzberger Eltern und Bürger aus allen Ortsteilen der Großgemeinde und
des Gemeinderates, die gegen die hinterrücks durch das Regionalschulamt
betriebene Schließung der Grundschule Arzberg kämpfen.
Mit der Entscheidung des Regionalschulamtes vom 10. Juli 2008, in der
Schule Arzberg keine 1. Klasse zuzulassen, sondern die Schüler in
Beilrode einzuschulen, wird das Sterben der Grundschule Arzberg
eingeleitet. Unverständlich ist der Werdegang der Weisung zur
Schulschließung, der zu dieser Entscheidung des Regionalschulamtes -
vertreten durch Herrn Berger - führte.
Warum wurde die Öffentlichkeit bewusst außen vor gelassen? Im Dezember 2006 fasste der Gemeinderat Arzberg einstimmig den Beschluss, die Grundschule eigenständig zu erhalten und stimmte damit gegen die vom Gemeinderat Beilrode eingebrachte Vorlage zur Schulschließung in Arzberg.
Der Leiter des Regionalschulamtes, Herr Berger, war nicht bereit, in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung Stellung zu beziehen. Worin liegt die Sinnhaftigkeit von Gemeinderatsbeschlüssen, wenn sie ignoriert werden? Wurde der Zeitpunkt der Bekanntgabe der endgültigen Entscheidung bewusst auf den letzten Schultag vor den Sommerferien und in den allgemeinen Trubel um die Neuorganisation des künftigen Landkreises Nordsachsen gelegt? Das Sächsische Schulgesetz lässt eindeutig, auch in Bezug auf Klassenstärken, Ausnahmen zu. Was ist kommunale Selbstverwaltung wert, wenn Entscheidungen letztlich aus der Ferne getroffen werden? Warum mutet eine Landesbehörde den Kindern lange Schulwege und erst noch Busfahrten zu, obwohl das nicht notwendig ist und zu nicht notwendigen finanziellen Mehrleistungen der Eltern führen.
Mit viel Aufwand und Engagement wurde das Mehrgenerationenhaus Arzberg am 4. Juli dieses Jahres eingeweiht. Hier wird auf eine breite Zusammenarbeit mit der Schule und den Kindern gesetzt. Will man jungen Leuten bewusst die Lebensqualität im ländlichen Raum vermiesen und sie zum Wegzug bewegen oder will man die Ansiedlung verhindern?
Wir ermutigen alle Einwohner der Gemeinde Arzberg, die erfolgreich begonnene Unterschriftenaktion der Eltern und der Bürger weiter aktiv zu unterstützen und damit den Erhalt der Grundschule in Arzberg zu fordern.