Wer nicht ausbildet soll zahlen
Wenn die Bremer DGB Vorsitzenden Helga Ziegert in einer Pressemitteilung vom 30.03.06 schreibt, das es unverantwortlich sei, das sich die Betriebe ihrer gesellschaftlichen Pflicht zur Ausbildung entziehen, aber gleichzeitig entsprechende staatliche Förderung in Anspruch nehmen, so ist dies absolut korrekt. Und es ist kurzsichtig, den es scheint so zu sein, als ob die Wirtschaft den demographischen Wandel immer noch nicht zur Kenntnis nimmt. Wo aber sollen in 3 bis 5 Jahren die dann benötigten Fachkräfte herkommen, wenn sie die Wirtschaft nicht ausbildet? Sich allein auf einen möglichen Zuzug von qualifizierten ausländischen Mitbürgern zu verlassen ist ausgesprochen kurz gedacht und auch ferner jeder Realität.
Daher unterstützt der Bremer MdB Axel Troost (WASG), Mitglied der Bundestagsfraktion „Die Linke.“ die gewerkschaftliche Forderung nach einer Ausbildungsumlage. „Unternehmen tragen auch gesellschaftliche Verantwortung, der sie sich aber im zunehmenden Masse entziehen“, sagt Troost. Eine der Aufgaben ist die betriebliche Ausbildung, die nicht allein dem ausbildenden Betrieb zu Gute kommt. Qualifizierte Kolleginnen und Kollegen haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sagt Troost und verweist erneut auf die hohen Kosten der Arbeitslosigkeit, die eine gesamtgesellschaftliche Belastung darstellen.
Bereits am 20. Januar hat zum Thema „Ausbildungsumlage“ eine Sachverständigenanhörung stattgefunden. Anlass für die Sachverständigenanhörung war der Antrag der Fraktion „Die Linke“ statt des Ausbildungspaktes eine umlagefinanzierte berufliche Erstausbildung zu etablieren. Troost stellte fest, das eine Ausbildungsumlage sich langfristig auch positiv für die Betriebe auswirken wird. „Heute zwingen wir sie zu zahlen oder auszubilden, morgen werden sie es uns danken, wenn ihnen ausreichend gut qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen,“ stellt Troost fest, „so kann der Ärger oder die Kosten von heute auch der Nutzen von morgen sein, vorausgesetzt, man ist bereit soweit zu denken und entsprechend zu handeln.“