Hugo Chávez ist tot - Venezuelas Präsident erliegt Krebsleiden
Caracas (dpa/nd). Venezuelas Präsident Hugo Chávez ist tot. Der 58-Jährige starb in einem Militärkrankenhaus in Caracas an den Folgen seines schweren Krebsleidens. Der Tod sei am Dienstagnachmittag eingetreten, wie Vize-Präsident Nicolás Maduro bestätigte. Chávez war erst am 18. Februar nach über zwei Monaten Behandlung in Kuba in seine Heimat Venezuela zurückgekehrt.
Maduro rief seine Landsleute zur Besonnenheit auf. »Im immensen Schmerz dieser historischen Tragödie, die unser Vaterland berührt, rufen wir alle Landsleute auf, Wächter des Friedens, der Liebe, des Respekts und der Ruhe in diesem Vaterland zu sein«, sagte der Vize-Präsident in einer Rundfunkansprache. Das Nachrichtenportal Noticias24 titelte: »Hugo Chávez, der Christus der Armen in Lateinamerika, ist tot.«
Der Offizier Chávez war 1992 nach einem gescheiterten Putschversuch für zwei Jahre ins Gefängnis gekommen. 1998 wurde er zum ersten Mal zum Präsidenten Venezuelas gewählt und gewann seitdem mehrfach Präsidentschaftswahlen und Volksabstimmungen. Mit der von ihm vorangetriebenen bolivarianischen Revolution, mit sozialpolitischen Projekten, der Verstaatlichungen von großen Unternehmen der Schlüsselindustrien und einer engen Zusammenarbeit mit Kuba wurde Chávez zur Symbolfigur eines linken Aufbruchs in Lateinamerika. Dieser führte zu zahlreichen Wahlerfolgen linker und linksliberaler Parteien auf dem Kontinent, zu einem neuen Selbstbewusstsein gegenüber den USA und zur wachsenden Gleichberechtigung der indigenen Völker.
Seit Juni 2011 litt Chávez an Krebs und wurde seitdem vier Mal in Kuba operiert. Seit dem letzten Eingriff am 11. Dezember 2012 in Havanna kämpfte er mit ernsten Komplikationen. Seit etwa zwei Wochen musste er mit Hilfe einer Luftröhrenkanüle atmen. Sein Gesundheitszustand hatte sich am Montag dramatisch verschlechtert.
Der »Primer Mandatario« war am 7. Oktober 2012 bei der Präsidentschaftswahl in den südamerikanischen Land klar im Amt bestätigt worden. Seine eigentlich bis 2019 dauernde Amtszeit begann am 10. Januar, ohne dass Chávez aber in der Lage war, den Amtseid abzulegen. Mit dem Tod des »Comandante« werden in Venezuela Neuwahlen fällig, die laut Verfassung binnen 30 Tagen abgehalten werden müssen.