Portionierte Armut, Blackbox Reichtum - Die Angst des Journalismus vor der sozialen Kluft

Von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz

17.04.2013 / www.rosalux.de, März 2013

Die Studie stellt die Frage nach dem journalistischen Gebrauch der Pressefreiheit im Umgang mit Reichtum und Armut. Die Antwort: Es handelt sich um einen Fall von Pressefeigheit. Eklatant beim Thema Reichtum, der weitgehend als Blackbox behandelt wird. Fahrlässig beim Thema Armut, die zwar mit Sorge registriert, aber in Einzelteile zerlegt und so ihrer gesellschaftlichen Brisanz beraubt wird. Fahrlässig auch im Umgang mit den normativen Grundlagen der Chancengleichheit und der Sozialpflichtigkeit des Eigentums, die, wenn überhaupt, nur als untergegangene Ideale, nicht als ernst zu nehmende Ansprüche geltend gemacht werden.

(...)

Inhalt:
Einleitung S.5

  • I  Resüme S.6
  • 1 Bestimmende Trends S.6
    • 1.1 Der blinde Fleck des Journalismus ist die stumme Macht des Reichtums S.6
    • 1.2 Die Armut wird mit Sorge registriert und zugleich in Problemgruppen portioniert S.6
    • 1.3 Wirtschaft ist, wie sie ist. Bildung und Arbeit als Lösung, die Politik als Sündenbock S.6
    • 1.4 Die Entwicklung von Armut und Reichtum wird nicht im zusammenhang gesehen S.7
    • 1.5 Rein quantitativ: Die soziale Kluft ist kein Problem von besonderer Brisanz S.7
    • 1.6 Chancengleichheit und Sozialpflichtigkeit des Eigentums stehen im Museum alter Ideale S.7
    • 1.7 Meinungsvielfalt als Stärke und Schwäche S.7
    • 1.8 Diskursiv schwach, sprachlich bedenkenlos S.7
  • 2 zum Charakter der einzelnen Medien S.8
  • II  Forschungsdesign S.11
  • 1 Forschungsfrage S.11
  • 2 Analysemethode S.11
    • 2.1 zur Methode der diskursiven Öffnung S.12
    • 2.2 Journalistische Professionsmerkmale S.14
    • 2.3 Medien- und Materialauswahl S.15
    • 2.4 zur Form des Kommentars S.16
  • III  DieMedienundihreMeinungen S.18
  • 1 Tagesspiegel S.18
    • 1.1 Private Armut S.18
    • 1.2 Reichtum von Personen und Organisationen S.20
    • 1.3 Öffentliche Finanzen S.22
    • 1.4 Steuerstaat S.23
    • 1.5 Sozialstaat und Sozialarbeit S.24
    • 1.6 Soziale Kluft S.25
    • 1.7 Normative Ansprüche– Gleichheit von Chancen und Verhältnissen S.25
    • 1.8 Bilanz Tagesspiegel S.26
  • 2 Berliner zeitung 2.1–2.8 S.27
  • 3 Süddeutsche zeitung 3.1–3.8 S.37
  • 4 Frankfurter Allgemeine zeitung 4.1–4.8 S.50
  • 5 Der Spiegel 5.1–5.9 S.64
  • 6 Die zeit 6.1–6.6 S.78
  • IV  ReflexiveundspekulativeSplitter S.91
  • 1 Der große Unterschied: «Wer arbeitet, hat keine zeit, Geld zu verdienen.» S.91
  • 2 Bedingungen journalistischen Arbeitens S.91
  • 3 Herkunft der Journalisten S.92
  • 4 Ungenutzte Chancen der Pressefreiheit S.92
  • 5 Neuigkeiten als Alibi und Wiederholung als Normalität S.93
  • 6 Lehren aus der Krise des Finanzsystems? S.93
  • 7 Das große Thema «Umverteilung» – ein Kommunikationsdesaster? S.93
  • 8 Weitere Beispiele der De-Thematisierung von Reichtum S.94
  • 9 Die entscheidende Frage– einfach vergessen S.94
  • V  Literatur S.95

Einen Auszug der Studie finden Sie unter www.rosalux.de