Von welcher Krise sprechen wir bei Corona?

Thesen für das MEMOMORANDUM 2021

28.10.2020 / Peter Hennicke

Wenn nicht die gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Krise und mögliche gesundheitspolitische Gegenmaßnahmen im Mittelpunkt stehen, dann dominieren in der öffentlichen und politischen Diskussion die ökonomischen Auswirkungen und die dagegen gerichteten staatlichen Wirtschafts- und Ausgabenprogramme. Im deutschen Sprachgebrauch ist die Rede von „Konjunkturprogrammen“, im angelsächsischen sind es die Begriffe „Recovery Program“ oder noch nichtssagender „Stimuli Program“. Hinter dieser Begrifflichkeit steht die Vorstellung, es gehe um die Bekämpfung eines „externen Konjunkturschocks“, für dessen Überwindung massive staatliche Ausgabenprogramme notwendig sind, um möglichst eine V-förmige Wiederbelebung der Wirtschaft zu erreichen: Zunächst gibt es einen tiefen extern bedingten Wirtschaftsabschwung bzw. sogar einen „Lockdown“ der gesamten Wirtschaft und dann – dank der staatlichen Gegenmaßnahmen – einen möglichst steilen Anstieg zurück zum „alten Wachstumspfad“. Die Corona-Krise wäre demnach kein Anlass, um über die Ursachen und Auswirkungen imperialer Produktions- und Lebensweisen nachzudenken.

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