Schwache Lohnentwicklung im letzten Jahrzehnt
Von Karl Brenke, Markus M. Grabka
In der letzten Dekade haben die Bruttostundenlöhne lediglich stagniert. Betroffen waren nicht nur einzelne Gruppen von Arbeitnehmern, vielmehr war die Lohnentwicklung übergreifend schwach. Das gilt sowohl hinsichtlich der Entgelte für Männer als auch der für Frauen, für Vollzeit- wie für Teilzeitbeschäftigte, und sowohl für einfache Arbeit als auch für Tätigkeiten, für deren Ausübung ein Studium erforderlich ist. Auch die Verschiebung der Tätigkeitsstruktur hin zu immer mehr anspruchsvollen Aufgaben hat der Lohnentwicklung keinen Schub gegeben. Eine Ausbreitung des Niedriglohnsektors kann an dieser Entwicklung nicht schuld sein: Seit 2006 ist seine Bedeutung nicht mehr gewachsen Mit Blick auf die Stunden- und Monatslöhne waren in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts noch die Bezieher geringer Entgelte die eindeutigen Verlierer. In den letzten fünf Jahren blieben auch die Empfänger mittlerer und höherer Entgelte mit ihren Gehaltssteigerungen hinter der Teuerung zurück. Die in Deutschland stark auf die Bezieher niedriger Entgelte fixierte Lohndebatte ist daher zu einseitig ausgerichtet, da sie ausblendet, dass die Entgelte der Arbeitnehmer allgemein hinter dem Anstieg der Wirtschaftsleistung zurückblieben.
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