Replik auf Heiner Flassbeck
Von Thorsten Schulten
Thorsten Schultens Ausführungen über »Exportorientierung und ökonomische Ungleichgewichte in Europa« (in Sozialismus 4 / 2015) nimmt Heiner Flassbeck zum Anlass für eine scharfe Polemik gegen die Lohnpolitik der deutschen Gewerkschaften (in diesem Heft S. 13ff., zuvor unter www.flassbeck-economics.de), Thorsten Schulten repliziert.
Bevor ich zum Inhaltlichen komme, möchte ich etwas zum Stil der Kritik von Heiner Flassbeck sagen. Seine – vorsichtig ausgedrückt – wenig respektvolle Art des Umgangs mit anderen Positionen ist ja schon seit längerem bekannt. Der Duktus seiner Beiträge atmet dabei immer wieder den Geist des ökonomischen Oberlehrers nach dem Motto: »Alle sind verwirrt, außer einer, der heißt Heiner«. Nun hat Flassbeck in seinem aktuellen Beitrag noch einen draufgesetzt und indirekt gleich meine Entlassung gefordert: »Wie viele Gewerkschaftsberater sind eigentlich schon wegen offensichtlicher Fehleinschätzungen entlassen worden?« Spätestens hier wird deutlich: Flassbeck hat an einer inhaltlichen Debatte wenig Interesse. Es geht ihm offenbar in erster Linie darum, Vertreter ihm nicht genehmer Auffassungen persönlich zu diskreditieren. Dass ich mich trotzdem hier mit seinen inhaltlichen Positionen auseinandersetze, hat einzig den Grund, dass Flassbeck bei vielen kritischen und linken Leuten – gerade auch in den Gewerkschaften – immer noch als wichtige ökonomische Autorität angesehen wird.
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