Zum Stahlaktionstag am 11. April 2016 - Argumentationshinweise zur Lage der Stahlindustrie in der EU/Deutschland
Von Rudolf Hickel
Der Importdruck auf die Stahlmärkte in der EU nimmt seit Jahren zu. Seit
2012 ist der EU-Stahlimport aus Drittländern erneut um 40 Prozent auf 31,1
Millionen Tonnen Walzstahl gestiegen. Dies erklärt maßgeblich den Abbau
von Arbeitsplätzen, der sich seit 2008 bis letztes Jahr auf 85.000 Arbeitsplätze
summiert. Auch die Stahlstandorte in Deutschland ächzen unter dem massiven
Importdruck. Durch interne, recht erfolgreiche Sanierungs- sowie Qualitätsverbesserungsprogramme
wird schon länger versucht, mit Restrukturierungsmaßnahmen
diesen Konkurrenzdruck abzufangen. Die Anpassungsmöglichkeiten
sind nahezu erschöpft. Während in Deutschland die Marktversorgung
mit Stahl 2008 noch 43 Millionen Tonnen erreichte, wurde bis 2015 die
40 Millionen Tonnen-Marke unterschritten. Die derzeit recht optimistische
Prognose geht in diesem Jahr eher von einer Stagnation der auf den Märkten
untergebrachten Stahlmenge aus.
(...)
Inhalt
- 1. Kurz die Fakten: China überschwemmt den Stahlmarkt der EU
- 2. Mit Dumpingmethoden chinesische Exportoffensive: Instrumente, Folgen, Gegenmaßnahmen
- 3. Ökologische Bewertung der Stahlproduktion global einordnen: Ökologisches Dumping verhindern
- 4. Marktwirtschaftsstatus für China nach Vorgaben der World Trade Organization (WTO) Ende 2016 nicht erreicht
- 5. Ausblick: Zukunftsrelevante Stahlindustrie unverzichtbar – Im Dialog über branchenspezifische Interessenkonflikte Standorte sichern
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