Peter Frey – ein weiterer Machtzuwachs für das ZK und für Bertelsmann
Frey ist wohl der Favorit für die Nachfolge
Brenders als Chefredakteur des ZDF. An seinem Beispiel wird sichtbar,
wie unzureichend die Forderung nach Politikferne der
öffentlich-rechtlichen Sender ist. An ihm kann man nämlich zeigen, dass
der Einfluss anderer Gruppen und Interessen möglicherweise viel
kritischer zu betrachtende Einflüsse auf ARD und ZDF sind.
Peter Frey ist Mitglied des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken
und Fellow des von der Bertelsmann Stiftung getragenen CAP, des
„Centrums für Angewandte Politikforschung“ . Siehe hier.
Mit seiner Wahl zum Chefredakteur des ZDF würde sich der Einfluss der
beiden Machtfaktoren Katholische Kirche und Bertelsmann weiter
verstärken. Die katholische Kirche hat beim ZDF ohnehin schon massiven
Einfluss. Das geht vom Intendanten bis zu den Moderatoren von heute und
heute Journal - überall engagierte Katholiken. Nebenbei: Man muss sich
fragen, was die Medienabteilung der Evangelischen Kirche eigentlich tut.
Die Verknüpfung mit Bertelsmann ist nicht auf Peter Frey beschränkt.
Klaus-Peter Siegloch, Leiter des ZDF-Studios in New York, ist Mitglied
des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung. Siehe hier und hier.
Wenn man diese Zustände auf sich wirken lässt, dann begreift man auch
ein bisschen mehr, warum die Politikferne der öffentlich-rechtlichen
Sender nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Sie ist in den konkreten
Fällen identisch mit der Verstärkung privater Einflüsse.
Die mögliche Berufung von Peter Frey zum Chefredakteur wird in den Medien kräftig vorbereitet. Hier beispielsweise im Tagesspiegel.
Da wird in einer maßlosen Lobeshymne der Kandidat als moderater Linker
bezeichnet und als sachorientierter Journalist. Wer die NachDenkSeiten
im Vorfeld der Bundestagswahl gelesen hat und ZDF geschaut hat, hat den
Leiter des Berliner Studios des Senders vor allem als
Kampagnenjournalist kennen gelernt. Siehe Suchfunktion Frey.
…Den Parteien steht der moderate Linke unterschiedlich fern, Gefolgsmann einer Partei ist der sachorientierte Journalist nicht…
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