Währungskrieg verhindern
Ulla Lötzer, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Sprecherin für internationale Wirtschaftpolitik und Globalisierung
„Die Zeit ist reif für eine neue Weltwirtschaftsordnung“, erklärt Ulla Lötzer, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Sprecherin für internationale Wirtschaftpolitik und Globalisierung, anlässlich der Jahrestagung von IWF und Weltbank. „Derzeit zeigt sich, wie fatal ein blinder, unkoordinierter Wettlauf um Marktanteile auf den Weltmärkten ist. Die USA wollen China mit Strafzöllen zur Aufwertung zwingen. Japan interveniert vergeblich durch eine Nullzinspolitik. Brasilien und andere setzen auf Kapitalschranken, um nicht mit billigen Dollars überflutet zu werden. Alle wollen nur noch das eine: ihre Waren billig im Ausland verkaufen. Wenn aber alle exportieren wollen, kommt es zum Währungskrieg. Den gilt es zu verhindern.“ Lötzer weiter:„Die Forderung des IWF, Staaten mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen in einem internationalen Forum auf eine Stärkung ihrer Binnennachfrage zu verpflichten, ist zu begrüßen. Damit ist der alte Vorschlag von John Maynard Keynes für eine Clearing Union wieder auf dem Tisch. Erste multilaterale Schritte hätten die Staats- und Regierungschefs allerdings schon auf den vielen Weltwirtschaftsgipfeln seit Ausbruch der Krise verabreden können. Hier wurde wertvolle Zeit verschenkt.
DIE LINKE hat im Bundestag Alternativen zum Währungskrieg vorgeschlagen: Wechselkurse können durch die Schaffung von Zielzonen zwischen den großen Weltwährungen sofort stabilisiert werden. Flankierend könnten in Asien und Amerika regionale Währungsabkommen abgeschlossen werden.“
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