Infomobil der Linksfraktion in Sachsen: „Auch die Alten sollen sich etwas leisten können“
Von Kerstin Leppich
Markranstädt. „Auf uns rollt eine Welle von Altersarmut zu“, davon ist Axel Troost, Bundestagsabgeordneter der Linken und deren stellvertretender Bundesvorsitzender überzeugt. Deshalb kam er diese Woche mit der Leipziger Bundestagsabgeordneten Barbara Höll und dem Infomobil der Partei auf den Markt in Markranstädt, um mit Bürgern zu diskutieren. Ihr Thema war die soziale Altersabsicherung. „Schon jetzt klagen viele Rentner, dass sie bei steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten nicht zurechtkommen“, sagt Troost. „Und die zukünftigen Rentner wird es noch härter treffen, da deren Rentenniveau nach den Plänen der Regierung ohnehin drastisch sinken wird. Sie werden ihren Lebensstandard kaum halten können. Und dabei reden wir noch nicht von den prekär Beschäftigten“, ergänzte Höll.
Ein Baustein einer solidarischen Altersabsicherung ist für die Linke auch ein flächendeckender Mindestlohn. „Es kann nur so überhaupt eine Rente angeschafft werden“, unterstrich Heike Kunzemann. Für die Markranstädter Linken-Stadträtin und Bürgermeisterkandidatin ist das Thema Rente auch auf kommunaler Ebene sehr bedeutsam. „In einer Stadt leben schließlich nicht nur Menschen im erwerbsfähigen Alter. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Alten sich etwas leisten können. Dann profitiert auch die kommunale Wirtschaft“, zeigte sich Kunzemann überzeugt. Auch für andere Bereiche in den Kommunen, wie die Vermietung von Wohnraum spiele das Rentenniveau eine wichtige Rolle. Kunzemann nannte ein weiteres konkretes Beispiel: In Markranstädt gebe es ein großes Angebot an betreutem Wohnen. Da Senioren viele dieser Leistungen selbst bezahlen müssten, sei deren wirtschaftliche Absicherung wichtig, damit dieser Teil der lokalen Wirtschaft bestehen könne. Letztlich würden sehr niedrige Renten den kommunalen Haushalt direkt treffen: denn für die Grundsicherung im Alter seien die Gemeinden verantwortlich.
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