Beherrscht die Finanzökonomie die produktive Ökonomie?
Von Dr. Michael Faust
„Does the finance economy dominate the productive economy?“ – so lautete der Titel eines “featured panels” auf der SASE-Konferenz am MIT in Cambridge (MA) im vergangenen Jahr.[1] Was könnte „domination“ der Finanzökonomie bedeuten? Wenn wir “domination” im Sinne des Herrschaftsbegriffs von Max Weber verstehen, steuern wir auf eine enge Begriffverwendung zu – etwa im Sinne des Begriffs „control financialization“, der auf die Kontrolle bzw. Steuerung von Nicht-Finanzunternehmen durch Finanzunternehmen abhebt. Wenn wir andere Probleme in den Blick nehmen wollen, die in der öffentlichen Debatte im Gefolge der weltweiten Finanzkrise auf die Tagesordnung gesetzt wurden, müssen wir auch über „Einfluss“ sprechen und dabei die kognitiv-kulturellen Manifestationen und Effekte von Finanzialisierung einschließen. Man denke etwa an die Durchsetzung bestimmter Orientierungen wirtschaftlichen Handelns in Organisationen mittels finanzieller Kennzahlen
Darüber hinaus sind indirekte Effekte von Entscheidungen in der Finanzökonomie zu berücksichtigen, die weder mit ‚Herrschaft’ noch mit ‚Einfluss’ gut getroffen werden, aber dennoch hoch relevant sind. Man denke an die Expansion spekulativer, durch Kreditvergabe aufgeblasener Aktivitäten des Finanzsektors, die in einer weltweiten Bankenkrise endeten, nachdem die Kreditblase geplatzt war. Sie mündete gleichzeitig in einer exorbitanten finanziellen Last des Steuerzahlers bzw. des Staatshaushalts, einer Krediteinschränkung der produktiven Ökonomie und einer tiefen Rezession aller wirtschaftlicher Aktivitäten – nicht zuletzt weil die Regierungen sich genötigt sahen, die Banken zu retten, um Schlimmeres zu vermeiden. All dies geschah, weil die Finanzökonomie ihre dienende oder gewährleistende Funktion gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft nicht (mehr) erfüllt, hernach aber von der Regierung „gerettet“ werden muss, weil auf ihre dienende Funktion nicht verzichtet werden kann. Durch diese Rettungsaktionen steigt wiederum die Abhängigkeit der Staaten von den Finanzmärkten und –akteuren, weil sie die steigenden Staatsschulden refinanzieren müssen. Interessanterweise löste der Finanzsektor dabei die massivsten negativen Effekte in der „produktiven“ Ökonomie durch solche Aktivitäten aus, die keineswegs darauf ausgerichtet waren, die produktive Ökonomie zu “beherrschen”: durch den kreditgehebelten Eigenhandel mit Derivaten – also durch Versuche, ohne produktive Umwege aus Geld mehr Geld zu machen.
Finanzialisierung als globaler Trend mit nationaler Variation
“Finanzialisierung” hat sich als Oberbegriff für all diese Phänomene der Dominanz, des Einflusses oder des Einwirkens der Finanzökonomie über bzw. auf die produktive Ökonomie etabliert. Hierbei werden zwei Formen oder Manifestationen von Finanzialisierung unterschieden (Deeg 2011): „profit financialization“ und „control financialization“. Finanzialisierung kann nach Krippner (2005: 174) als ein Muster der Akkumulation verstanden werden, bei dem Profite in erster Linie durch finanzielle Kanäle anfallen, anstatt durch Handel oder Warenproduktion. Diese Definition und die daraus abgeleiteten Maßzahlen entsprechen weitgehend dem, was Deeg (2011) als profit financialization fasst. Sie manifestiert sich einerseits in der wachsenden Aneignung von Profit durch den finanziellen Sektor gegenüber dem aus dem Verkauf von Dienstleistungen und Waren. Andererseits wird profit financialization auch an dem wachsenden Anteil von Profiten aus finanziellen Aktivitäten von Nicht-Finanzunternehmen gemessen. Control financialization (Deeg 2011: 133) hingegen bezieht sich auf den wachsenden Einfluss (bzw. die Kontrolle) von Finanzakteuren und Finanzmärkten über die Prioritäten und Praktiken des Managements nicht-finanzieller Firmen. Das Konzept versucht die daraus entstehende wachsende Orientierung von Managern der Kapitalgesellschaften zu erfassen, die Profitabilität zu maximieren, indem sie Finanzkennzahlen zur Steuerung von Unternehmensentscheidungen nutzen und zugleich kürzere Zeithorizonte bei der Zielerreichung verfolgen – ein Vorgehen also, das üblicherweise als „Shareholder Value“ etikettiert wird.
Gemeinhin wird Finanzialisierung als globaler Trend gesehen und oft als ein wesentlicher Treiber der Konvergenz zu einem liberalen Kapitalismusmodell bzw. eines „Finanzmarktkapitalismus“ (Windolf 2005). Trotz globaler Ausbreitung bleibt es aber dabei, dass der Grad und die Muster der Finanzialisierung von Land zu Land variieren. Hierfür sind institutionelle, strukturelle und kulturelle Erklärungsfaktoren in Anschlag zu bringen (Faust et al. 2011). Somit können wir erwarten, dass die „Dominanz“ der Finanzökonomie über die nationale produktive Ökonomie variiert, wiewohl die globale Abhängigkeit alle nationalen Ökonomien und Deutschland als exportabhängiges Land im Besonderen in die fatalen Wirkungsketten der Finanzialisierung einbaut. Somit bietet sich Deutschland – das zumindest bis vor kurzem der Paradefall eines nicht-liberalen Kapitalismus war – im Rahmen der Diskussion um Finanzialisierung als ein Vergleichsfall zu den angelsächsischen Ländern an. Letztere gelten bislang als die Vorreiter der Finanzialisierung in beiden Dimensionen.
Im Folgenden gebe ich einen kurzen Überblick über den Grad der Finanzialisierung in Deutschland. Dabei kann ich mich bezüglich der profit financialization auf den deutsch-britischen Vergleich stützen, den Richard Deeg (2011) jüngst vorgelegt hat (für die USA siehe Krippner 2005). Bezüglich der control financialization stütze ich mich auf eigene Arbeiten, in denen der aktuelle Stand zusammen getragen wurde (Faust et al. 2011, Faust 2011).
Profit Financialization in Deutschland
In Deutschland zeigen nur wenige Indikatoren eine steigende profit financialization an. So steigen die Erlöse der Banken im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt während der 1990er Jahre leicht an, um dann auf erhöhtem Niveau stärker zu schwanken (Deeg 2011:126). Lässt sich dies noch als Indiz für profit financialization lesen, so weist die Gesamtkurve der Eigenkapitalrendite (ROE) für alle deutschen Banken zwischen 1994 und 2007 eine leicht fallende Tendenz auf. Die Ergebnisse für die großen, privaten Banken schwanken stärker, erreichen aber auch nur im Jahre 2005 das „legendäre“ 25 Prozent-Ziel des Josef Ackermann (ebd.).[2] Noch deutlicher sind die Zahlen beim Vergleich von Bankprofiten im Verhältnis zu Unternehmensprofiten aus dem Nicht-Finanzsektor (ebd.: 127). Die Verhältniszahl nimmt von 1996 an bis 2003 ab, und der danach erfolgende kurze Wiederanstieg erreicht bei weitem nicht die Höhe vor 1996. Der Anteil der Profite aus Finanzgeschäften der Nicht-Finanzunternehmen im Verhältnis zu den Gesamtprofiten ist in dem Zeitraum von 1994 bis 2007 tendenziell gesunken (von über 40 Prozent auf rund 25 Prozent).
All dies spricht nicht für eine ausgeprägte profit financialization in Deutschland. Es steht in starkem Kontrast zu Großbritannien mit der Londoner City als globalem Finanzzentrum, in dem das globale Investmentbanking (nicht notwendigerweise britisch) angesiedelt ist (ebd.: 128-29). Die politische Förderung der Londoner City in der Thatcher-Ära erfolgte hier parallel zur Deindustrialisierung, getragen und begleitet von einer kulturellen Entwertung von „produktiver“ Tätigkeit. In Deutschland sind auch einzelne Großbanken den Weg in das globale Investmentbanking gegangen und haben sich „nationalen“ Beziehungen und Verpflichtungen weitgehend entzogen (nur eine davon letztlich „erfolgreich“): Diese Banken wiesen zumindest für eine gewisse Zeit die Erlösstrukturen der Finanzialisierung auf, die sich eher aus Gebühren und Eigenhandel speisen, statt aus der Zinsdifferenz im Einlagen- und Kreditgeschäft.
Trotz der „Fluchtbewegung“ einiger großer Privatbanken sowie der orientierungslosen Landesbanken bleibt das deutsche Kreditwesen in seiner traditionellen Dreigliedrigkeit erhalten, das überwiegend im klassischen Bankgeschäft angesiedelt ist: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und private Banken, von denen nur die letzteren profitorientiert arbeiten. Diese Struktur hat einen ausgeprägten Wettbewerb im Endkundengeschäft und im Kreditgeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen zur Folge. Das setzte der profit financialization in Deutschland Schranken, während dauerhafte Bank-Unternehmensbeziehungen im „produktiven“ Mittelstand weiterhin von Bedeutung bleiben. Was die Gesamtstruktur und Größe des Finanzsektors angeht, spielen auch die Muster des Sparverhaltens der Haushalte eine Rolle. Während in Großbritannien Pensionsfonds und Investmentfonds eine überragende Bedeutung besitzen, wandern in Deutschland aufgrund des gesetzlichen Rentensystems Spargelder für Zwecke der Altersvorsorge in viel geringerem Umfang in den Finanzsektor.
Control financialization in Deutschland
Für eine zunehmende control financialization in Deutschland gibt es hingegen eine Reihe von Anzeichen (vgl. Faust et al. 2011: 29-46, 395-424; Faust 2011). Dies betrifft zunächst aktionärsfreundlichere institutionelle Regeln der Corporate Governance und der Aktienmärkte: erhöhte Transparenzanforderungen, die Verwirklichung des Prinzips „one share – one vote“ sowie die Ermöglichung von Aktienrückkaufprogrammen und von Aktienoptionen für die Vorstandsvergütung sind hier die wichtigsten Elemente.
Auch in Bezug auf die Eigentumsstrukturen lässt sich während der 1990er Jahre eine (moderate) Ausdehnung des Sektors börsennotierter Unternehmen beobachten, während sich in den großen börsennotierten Unternehmen die Auflösung der Deutschland AG vollzog – manifestiert nicht zuletzt im Rückzug der großen Banken als Eigentümer und Aufsichtsräte. Den partiellen Wandel von einem Insider- zu einem Outsider-System der Corporate Governance zeigt der parallele Aufstieg des (oft ausländischen) institutionellen Investors als “neuem Eigentümer” an.
Schließlich verbreiten sich ab ca. 1990 in der kognitiv-kulturellen Dimension neue Konzepte des Unternehmens und der Unternehmensführung in Wissenschaft, Unternehmensberatung und Management. Die Agenturtheorie des Unternehmens, die den Vorrang der Aktionärsinteressen begründet, findet viele Unterstützer. Shareholder Value Konzepte verbreiten sich im Management und strategische Leitlinien wie die “Konzentration auf Kerngeschäfte” – von Analysten und Fondsmanagern mit Nachdruck versehen – finden zunehmend Resonanz. Das Finanzressort (eh. Buchhaltung) gewinnt innerhalb der Unternehmen an Bedeutung und den Managern werden exorbitante Steigerungen der Vergütung gewährt, nicht zuletzt begünstigt durch die Einführung angeblich mit den Interessen der Shareholder kompatibler Vergütungssysteme.
Dennoch ist die control financialization nicht durchgehend verwirklicht. Und auch dort, wo sie verwirklicht ist, bleibt sie interpretationsoffen und folglich auch in ihren Effekten uneindeutig (ebd.).
Was die institutionellen Regeln angeht, koexistieren widersprüchliche Elemente. Trotz aktionärsfreundlicher Reformen, bleibt es beim pluralistischen Konzept des Unternehmens. Der Vorstand bleibt dem langfristigen Gedeihen des Unternehmens verpflichtet und nicht den Interessen eines Stakeholders, den Aktionären. Trotz erheblicher Anfeindungen bleibt die Unternehmensmitbestimmung unangetastet und somit ein klares Hindernis für eine ultimative Kontrolle der „Residualeinkommensempfänger“ (Aktionäre), wie es die Agenturtheorie des Unternehmens vorsieht. Namentlich nach den Erfahrungen der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die politische Legitimität der Mitbestimmung eher noch gefestigt. Kurzum: wir beobachten eine “institutionelle Rekonfiguration” widersprüchlicher Elemente (Jackson 2005).
Was die Eigentumsstrukturen angeht, bleibt es dabei, dass der Sektor der börsennotierten Unternehmen vergleichsweise klein ausfällt. Selbst unter den größten, multinationalen Unternehmen gibt es Stiftungs- und Familienunternehmen, die schon aufgrund der Rechtsform einer control financialization entgegenstehen. Trotz der Auflösung der Deutschland AG findet sich auch unter den größten börsennotierten Unternehmen eine beträchtliche Anzahl mit einem stabilen Ankerinvestor; unter den 100 größten Unternehmen weisen nur 20 Prozent die für den „Finanzmarktkapitalismus“ typische Struktur des institutionellen Streubesitzes auf. Entsprechend unterentwickelt sind ein “Markt für Unternehmenskontrolle” sowie die damit in Verbindung gebrachte Möglichkeit, Finanzmarktlogiken auf die Unternehmen zu übertragen – zumal die Unternehmen immer auch in anderen Märkten eingebettet sind und anderen Logiken folgen müssen. Kurzum, wir beobachten eine strukturell bedingte Diversität innerhalb des nationalen Kontextes.
Was die Übernahme und Aneignung neuer kognitiver Rahmungen angeht, findet man selten ein offenes Bekenntnis zur “shareholder primacy” wie im angelsächsischen Kontext (vgl. Stout 2012). Ein pluralistisches Unternehmenskonzept und die Idee der Sozialpartnerschaft sind weiterhin breit akzeptiert, nun aber mit einer stärkeren Einfärbung als „Wettbewerbskoalition“. Systeme wertorientierter Unternehmensführung erfahren pragmatische Anwendung, Konsequenzen werden in zeitlicher und sachlicher Hinsicht unter den Bedingungen der Mitbestimmung ausgehandelt. Kurzum, das global gehandelte Leitbild des „Shareholder Value“ erfährt eine lokale “Übersetzung” (vgl. Goutas/Lane 2009) unter den Bedingungen von Mitbestimmung und variierenden Akteurskonstellationen auf Unternehmensebene.
Nach dem Platzen der Internet-Blase Anfang des Jahrtausends und dem folgenden Wirtschaftseinbruch standen in Deutschland die Wirkungen des „Shareholder Value“-Denkens im Vordergrund der öffentlichen Debatte. Nach der großen, weltweiten Finanzkrise 2008 gilt dies eher für die fatalen, indirekten und verzweigten Wirkungen der „profit financialization“, die sich im tiefsten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten manifestierten. Demgegenüber wurden die Veränderungen durch die „control financialization“ im Lichte der zumindest vordergründig erfolgreichen Krisenbewältigung entweder entdramatisiert oder traten zumindest in den Hintergrund. Für die weitere Debatte könnte die an diesem Befund anknüpfende Frage von Belang sein: Gibt es Anzeichen dafür, dass die Vertreter einer „produktiven“ Ökonomie (industrielle Kapitalisten) mehr oder weniger treibender Teil einer politischen Koalition werden (können), die sich die Aufgabe stellt, den hypertrophen Finanzsektor wieder zurechtzuschneiden und auf seine dienende Rolle für die Wirtschaft auszurichten?[3] Oder anders ausgedrückt: Verbergen sich hinter den beiden Typen von Finanzialisierung nicht doch unterschiedliche Trägergruppen? Dies könnte nicht zuletzt für eine politische Koalitionsbildung in Reformprozessen von Bedeutung sein.
Literatur
Deeg, Richard (2011): Financialization and Models of Capitalism. A Comparison of the UK and Germany. In: Lane, Christel /Wood, Geoffrey, T. (eds.): Capitalist Diversity and Diversity within Capitalism. London and New York (Routledge), S. 121-149.
Faust, Michael (2011): The Shareholder Value Concept of the Corporation and Co-Determination in Germany: Unresolved Contradictions or Reconciliation of Institutional Logics. In: Lane, Christel; Wood, Geoffrey T. (eds.): Capitalist Diversity and Diversity within Capitalism. London (Routledge), S. 150-188.
Faust, Michael; Bahnmüller, Reinhard; Fisecker, Christiane (2011): Das kapitalmarktorientierte Unternehmen. Externe Erwartungen, Unternehmenspolitik, Personalwesen und Mitbestimmung. Berlin (edition sigma).
Goutas, Lazaros; Lane, Christel (2009): The Translation of Shareholder Value in the German Business System: A Comparative Study of DaimlerChrysler and Volkswagen AG. In: Competition & Change, 13(4): S. 327-346.
Jackson, Gregory (2005): Contested Boundaries: Ambiguities and Creativity in the Evolution of German Codetermination. In: Streeck, Wolfgang; Thelen, Kathleen (eds.): Beyond Continuity. Institutional Change in Advanced Political Economies. Oxford: Oxford University Press, S. 229-254.
Krippner, Greta, R. (2005): The Financialization of the American Economy. In: Socio-Economic Review, 3: S. 173-208.
Stout, Lyn (2012): The Shareholder Value Myth. How Putting Shareholders First Harms Investors, Corporations and the Public. San Francicsco (Berrett-Koehler Publishers).
Windolf, Paul (2005): Was ist Finanzmarkt-Kapitalismus? In: Windolf, Paul (Hrsg.): Finanzmarkt-Kapitalismus. Analysen zum Wandel von Produktionsregimen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 45. Wiesbaden, S. 20–57.
[1] Der Text ist ein leicht modifizierter Wiederabdruck aus den „Mitteilungen aus dem SOFI“, Dezember 2012, 6. Jhg., Ausgabe 14. Er geht auf einen Beitrag des Autors zu einem Podium mit Robert Boyer, Ronald Dore und William Lazonick zurück, das auf der letztjährigen Konferenz der Society for the Advancement of Socio-Economics (SASE) in Cambridge (MA) die Frage stellte: “Does the financial economy dominate the productive economy?”
[2] Ob die hohen Eigenkapitalrenditen der Vorkrisenjahre wieder erreicht werden können, steht auf einem anderen Blatt und hängt auch von Art und Durchsetzung der Bankenregulierung ab. Steigende Kapitalanforderungen sind jedenfalls Gift für hohe Eigenkapitalrenditen (vgl. etwa: Thomas Katzensteiner und Ulrich Papendick: Banken. Das Spiel ist aus, in: manager magazin online, 11. Januar 2012; http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,808300,00.html).
[3] Stimmen aus der „Realwirtschaft“, die sich gegen die „Zockerei“ der Banken wenden und die Rückkehr zu einer dienenden Rolle einklagen, gibt es zuhauf. Das Handelsblatt (online) vom 24.08.2012 listete unter der Überschrift „Diese Bosse schimpfen auf die Banker“ u.a. Frank Appel (Deutsche Post), Hans Keitel (BDI-Präsident), Götz Werner (dm), Franz Fehrenbach (Bosch), Jim Hagemann Snabe (SAP), Lutz Göbel (Verband der Familienunternehmer), Wolfgang Reitzle (Linde) auf.
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