Deutsch-französischer Gipfel: Oxfam veröffentlicht Kurzfilm zur Finanztransaktionssteuer
Heike Makatsch und weitere internationale Filmstars spielen mit
Heike Makatsch und die Filmstars Bill Nighy, Andrew Lincoln, Javier Cámara und Clémence Poésy haben für Oxfam einen Kurzfilm über die Finanztransaktionssteuer (FTT) gedreht. Der dreiminütige Spot „Future News“ unter der Regie von David Yates (Harry Potter‐Filme) wird anlässlich der am Mittwoch in Paris stattfindenden deutsch‐französischen Regierungskonsultationen veröffentlicht, in denen es auch um die FTT gehen wird. Oxfam fordert die Regierungen auf, sich für eine breit angelegte Steuer einzusetzen und Ausnahmen auf ein Minimum zu begrenzen. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Einnahmen auch tatsächlich der Armutsbekämpfung und dem Klimaschutz zugutekommen.
Der Spot
Europa im Jahr 2024: Der Moderator eines Polit‐Talks (gespielt von Walking Dead‐Star Andrew Lincoln) hat vier Finanzexpertinnen und ‐experten ins Studio eingeladen. Zehn Jahre nach Einführung der hart umkämpften FTT ziehen die Fachleute aus Spanien, Deutschland und Frankreich die eindeutige Bilanz: Die Steuer sei ein absoluter Triumph. Mit jährlich bis zu 35 Milliarden Euro helfe sie, Armut zu bekämpfen, dem Klimawandel entgegenzuwirken und soziale Grunddienste wie Gesundheitsfürsorge zu finanzieren. Nur der britische Banker (Bill Nighy, Love Actually/Piraten der Karibik) windet sich und wird grantig. Schließlich hat sich Großbritannien der FTT verweigert – und muss nun eingestehen, dass dies ein großer Fehler war.
„Eine winzige Steuer kann so viel Gutes bewirken“
Heike Makatsch spielt im Video eine deutsche Finanzexpertin. Es ist der dritte Film, den sie für Oxfam gedreht hat, um die „Steuer gegen Armut“ zu unterstützen. „Ich konnte mich auf zwei Reisen mit Oxfam selbst davon überzeugen, dass Entwicklungszusammenarbeit das Leben von Menschen in armen Ländern verbessert. Mich begeistert, dass eine winzige Steuer von 0,05 Prozent so viel Gutes bewirken kann. Deutlich mehr Kinder könnten endlich zur Schule gehen oder mehr Menschen medizinisch behandelt werden“, sagt die Schauspielerin.
Zwar ist die FTT beschlossene Sache, doch wie sie konkret ausgestaltet wird, steht noch nicht fest. Makatsch: „Es ist fünf Jahre her, dass ich mit Oxfam den ersten Film zur Finanztransaktionssteuer gedreht habe. Seitdem wurde viel erreicht – mehr als die meisten gedacht hätten. Jetzt kommt es darauf an, dass die Einnahmen für weltweite Armutsbekämpfung, Gesundheit und Klimaschutz verwendet werden, damit wir tatsächlich eine ,Steuer gegen Armut‘ bekommen.“
Den Spot und Fotos zum Spot gibt es unter www.oxfam.de
Hintergrund
Im Januar 2013 beschlossen elf europäische Länder, im Rahmen der sogenannten verstärkten Zusammenarbeit eine Finanztransaktionssteuer einzuführen. Deutschland und Frankreich waren die maßgeblichen Befürworter, Großbritannien verweigert die FTT. Derzeit verhandeln die elf Länder über die konkrete Ausgestaltung der Steuer. Laut vorliegendem Kommissionsentwurf würden in Europa (in den elf Ländern) jährlich Steuereinnahmen von rund 35 Milliarden Euro generiert (Deutschland: elf Milliarden). Die Finanzlobby versucht gegenwärtig, massiv Einfluss zu nehmen, um die Steuer zu verzögern und zu „verwässern“.
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