Der IKEA-Steuervermeidungsdschungel
Hintergrundinformationen von attac. Deutschland
12. April: Europaweit Aktionen bei IKEA-Filialen.
Rätselst du noch oder blickst du schon durch?
IKEA nutzt alle möglichen Steuertricks: hinter dem blau-gelben Logo verbirgt sich ein wahrer Dschungel aus Stiftungen, Lizenzrechten, eigener Bank, privaten Gewinntransfers und anderen dubiosen Machenschaften. Deswegen hat die Attac-Kampagne "Konzernbesteuerung" den Möbelkonzern aufs Korn genommen. In einem 30-seitigen Dossier dokumentieren wir die IKEA-Steuertricks. Am 12. April haben Aktivist_innen täuschend echt nachgeahmte Flyer des Konzerns vor Ikea-Einrichtungshäusern in europäischen Städten verteilt.
In keinem anderen Land kaufen die Menschen so begeistert IKEA-Möbel wie in Deutschland. Der Besuch in den großen Filialen am Rande der Städte wird schnell zum ganztägigen Familienausflug. Doch der schöne Schein trügt: Der schwedische Möbelriese vermeidet erfolgreich Steuern.
Jede IKEA-Werbung betont die schwedische Herkunft der Möbel zum Zusammenschrauben. Tatsächlich ist IKEA aus Steuergründen mit zentralen Gesellschaften in den Niederlanden, mit seiner Bank in Luxemburg, mit einer seiner Stiftungen in Liechtenstein angesiedelt. Der Firmenpatriarch gehört zu den reichsten Menschen der Welt und lebt in der Schweiz.
IKEA-Finanztöchter sind auch in der Karibik auf den British Virgin Islands zu finden, auf Zypern und in Curacao. Der IKEA-Chef hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm Steuern ein Gräuel sind und er alles tut, sie zu vermeiden.
Im Mai sind Europawahlen. Wir klagen die Steuertrickser_innen an und fordern von den Regierungen, von Europäischer Kommission und dem Parlament, der Gewinnverschiebung endlich einen Riegel vorzuschieben! Das Modell, das wir stark machen, heißt Gesamtkonzernsteuer oder Unitary Tax. Anders als heute üblich würde damit jeder Konzern als eine Einheit betrachtet und müsste alle Aktivitäten sämtlicher Töchter in allen Ländern offenlegen.
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