"545 Euro" - Modernes Kaffeesatzlesen
Zur Begründung der "Wohlstandseffekte" für die Bevölkerungdurch das geplante TTIP-Freihandelsabkommen von Tobias Kröll
„545,-Euro im Jahr – das ist der Durchschnittsertragfür jeden Haushalt, wenn die Europäische Union mit den Vereinigten Staaten ein Freihandelsabkommen abschließt und damit Zölle und andere Handelsschranken wegfallen“, so schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Bezug auf die Brüsseler EU-Kommission. Steigende Reallöhne durch das Abkommen verspricht die Bundesregierung. Sowohl der EU-Handelskommissar und TTIP-Chefunterhändler Karel De Gucht, als auch die Bundesregierung beziehen sich auf wirtschaftswissenschaftliche Studien. Die EU-Argumentationbezieht sich im Wesentlichen auf eine durch die EU in Auftrag gegebene Studie die das Londoner „Centre for Economic Policy Research“ erstellt hat, die Bundesregierung auf eine Studie des Münchener Ifo-Instituts, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde. Im Folgenden soll zunächst auf wissenschaftliche Grundbegriffe eingegangen werden, bevor die wissenschaftlich begründete Argumentationgenauer in den Blick genommen wird.
Wer sich als Sozialwissenschaftler mit den Argumenten für das TTIP-Freihandelsabkommen beschäftigt, reibt sich dabei verwundert die Augen. Der wissenschaftliche Erklärungswert in öffentlichen Verlautbarungen ähnelt eher dem Horoskop in einer Boulevard-Zeitung. Offensichtlich beherrschen auch führende Protagonisten grundlegende wissenschaftliche Regeln nicht, was den Theorie-Praxis-Bezug angeht. Oder aber, es handelt sich um gezielte Irreführung der Bevölkerung mittels irreführender Definition und Verwendung von Begriffen, sowie platten Schlussfolgerungen durch wirtschaftsliberale ÖkonomInnen.
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