Deutschlands Lohn- und Arbeitskostenentwicklung wieder zu schwach
IMK Report von Alexander Herzog-Stein, Ulrike Stein und Rudolf Zwiener
18.11.2014 / Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), November 2014
Auf einen Blick
- In Deutschland kostete 2013 eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 31,3 Euro. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit wie im Vorjahr an achter Stelle. Die deutschen Arbeitskosten im privaten Dienstleistungssektor in Höhe von 28,7 Euro waren in 2013 – nach einem starken Anstieg in 2012 – wieder nur unterdurchschnittlich gestiegen. Dabei liegen sie schon um über 20 % unterhalb der Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe in Höhe von 36,2 Euro.
- Deutschlands weit unterdurchschnittliche Arbeits- und Lohnstückkostenentwicklung seit Beginn der Währungsunion hat maßgeblich zu den wirtschaftlichen Ungleichgewichten in der Eurozone beigetragen.
- Die Krisenländer haben ihre Arbeits- und Lohnstückkosten in der Zwischenzeit bereits so-weit nach unten korrigiert, dass sie mit der Zielinflationsrate der EZB von mittelfristig knapp 2 % kompatibel sind. Dagegen müssten die Löhne in Deutschland über mehrere Jahre hin-weg um mehr als 3 % zulegen, um so den Anpassungsprozess der Krisenländer zu unterstützen und Deflationsgefahren im Euroraum zu begegnen.
- Die Entwicklung der Arbeitskosten in der EU nach der Revision S.2
- Die Arbeitskosten in der Privatwirtschaft S.2
- Die Arbeitskosten im privaten Dienstleistungssektor S.6
- Die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe S.7
- Die Arbeitskosten im öffentlichen Dienstleistungssektor S.8
- Arbeitskosten allein kein Indikator der preislichen Wettbewerbsfähigkeit S.9
- Lohnstückkostenentwicklung und gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte im Euroraum S.13
- Lohnsteigerungen sollten gesamtwirtschaftlich orientiert sein S.15
- Methodischer Anhang S.19
- Literatur S.24
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