Kapitalismus verstehen
Einführung in die Politische Ökonomie der Gegenwart von Ralf Krämer
Finanzkrise, Euro-Krise, Öko-Krise, Globalisierung, Automatisierung und Digitalisierung: Der moderne Kapitalismus verändert rasant die Bedingungen für die gewerkschaftliche und politische Arbeit. Gab es die meisten Arbeitskämpfe früher in der Industrie, wird mittlerweile weit häufiger in Dienstleistungsbereichen wie bei Amazon, im Verkehrsbereich wie bei der Bahn, im Einzelhandel oder im öffentlichen Dienst, in Kitas und Krankenhäusern gestreikt. Der Niedriglohnsektor ist enorm angewachsen, nicht zuletzt aufgrund der Hartz-Gesetze seit 2003. Richtlinien und Verordnungen der EU, TTIP und andere internationale Freihandels- und Investitionsschutzabkommen drohen soziale und demokratische Gestaltungsmöglichkeiten dauerhaft auszuhebeln.
In der medialen, gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeit wird uns vermittelt: Die Wirtschaft ist entscheidend für das Wohlergehen des Gemeinwesens, für Arbeitsplätze und Wohlstand. Die Wirtschaft soll möglichst wachsen. Dann geht es dem Land und den Menschen gut und künftig noch besser. Darum soll die Wirtschaftspolitik dafür sorgen, dass es »der Wirtschaft« gut geht.
Doch anscheinend ist das nicht so einfach. Betriebe gehen pleite, Krisen bedrohen Arbeitsplätze, Einkommen und Ersparnisse. Armut und soziale Spaltungen nehmen ebenso zu wie die Umweltzerstörung. Viele leiden unter schlechter Arbeit und niedrigen Löhnen, während die Reichen immer reicher und die Konzerne immer mächtiger werden. Wie hängt das zusammen, wieso ist das so? Und wer oder was ist überhaupt »die Wirtschaft«, um deren Wohlergehen sich die Politik kümmert: die arbeitenden Menschen oder die Unternehmen und deren Eigentümer?
Für Linke und für gewerkschaftlich Aktive ist es unumgänglich, zu diesen Fragen eine fundierte Auffassung zu entwickeln. Wir müssen uns in der Vielzahl der Meldungen und Meinungen orientieren können und argumentationsfähig sein. Wir müssen die Diskussion um die wirtschaftlichen Alltagsfragen und Sorgen der Menschen mit sozialen und fortschrittlichen Alternativen verbinden können. [...]
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