MdB Axel Troost: Hochfrequenzhandel mit dem Holzhammer regulieren
Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
"Wie immer, wenn die Interessen der Hochfinanz berührt sind, will die Bundesregierung bei der geplanten Regulierung des Hochfrequenzhandels äußerste Vorsicht walten lassen. Statt des Skalpells, das Schwarz-Gelb ansetzen will, ist hier jedoch ein Holzhammer vonnöten. Das Problem sind nicht bestimmte Formen oder Auswüchse dieses Highspeed-Handels, sondern der Hochfrequenzhandel an sich", erklärt Axel Troost zu Medienberichten, denen zufolge die Bundesregierung einen deutschen Alleingang plant, um den Hochfrequenz-Computerhandel mit Aktien einzudämmen. Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Niemand mit einem ernsthaften realwirtschaftlichen Interesse kauft ein Finanzprodukt, um es Millisekunden später wieder zu verkaufen. Der Hochfrequenzhandel nutzt jenen, die die Schwächen der Handelssysteme ausnutzen wollen, und den Börsen, die von ihnen Gebühren kassieren. Er absorbiert dafür hochqualifiziertes Personal und forciert ein unproduktives Wettrüsten im Bereich der Computertechnologie. Dadurch werden in großem Stil volkswirtschaftliche Ressourcen verschwendet. Im schlimmsten Fall laufen die Algorithmen dann auch noch Amok.
Deswegen ist bei der Regulierung des Hochfrequenzhandels ein konsequentes Vorgehen gefordert. Die einfachste und eleganteste Methode zur Eindämmung dieser Form des Börsenhandels wäre eine allgemeine Finanztransaktionssteuer, die 99,9 Prozent der Finanzgeschäfte im Sekundentakt unrentabel machen würde. Es wird Zeit, dass die FDP ihre Blockade der Transaktionssteuer aufgibt und den Weg für eine teileuropäische Einführung freimacht."
- - - - - - - - - - - - -
Weitere Informationen:
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Pressestelle
Platz der Republik 1, D-11011 Berlin
pressesprecher@linksfraktion.de, linksfraktion.de
Fax: +49.30.227.56801
Hendrik Thalheim, Pressesprecher, Tel. +49.30.227.52800
Ähnliche Artikel
- 20.05.2012
- 01.05.2012
- 24.04.2012
- 23.04.2012
- 17.04.2012
Interview: Ökonom kritisiert "krampfhaftes Festhalten" an Wirtschaftsmodellen