Auf des Messers Schneide - Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2013

IMK - Report

18.12.2012 / Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans Böckler Stiftung, 12.12.2012

Fortsetzung der Rezession im Euroraum

"Das BIP im Euroraum ist seit dem dritten Quartal 2011 kontinuierlich geschrumpft; im Verlauf (3. Quartal 2012 gegenüber 3. Quartal 2011) ist es um 0,6 % gesunken. Der BIP-Rückgang im Eurorauminsgesamt ist auf scharfe BIP-Rückgänge insbesondere in Italien (-2,4 %), Spanien (-1,6 %),
Griechenland (-6 %) und den Niederlanden (-1,5 %) zurückzuführen. Ebenfalls stark rückläufig war die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung in Portugal (-3,5 %) und Finnland (-1,1 %). Die belgische Wirtschaft schrumpfte leicht, während die französische weitgehend stagnierte. Es ist offensichtlich, dass der wirtschaftliche Abschwung nun auch den Kern des Euroraums erfasst hat."
(S.7)

"Der von den Krisenländern Italien, Spanien, Griechenland, Portugal und Irland eingeschlagene Austeritätskurs hat dazu geführt, dass die verfügbaren Einkommen in diesen Ländern bis zuletzt deutlich gesunken sind. Dies liegt zum einen an der steigenden Arbeitslosigkeit, an Transferkürzungen und Steuererhöhungen. Zum anderen liegt es daran, dass in diesen Ländern Lohnzurückhaltung oder sogar Lohnkürzungen durchgesetzt wurden. Das wird in der Regel mit der Notwendigkeit begründet, dass die Krisenländer ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit verbessern
müssen, um ihre Exporte zu erhöhen. Ausgeblendet wird dabei die Gefahr, dass ein Rückgang der verfügbaren Einkommen zu einem massiven Einbruch der Binnennachfrage führen kann. Genau das passiert aktuell in den europäischen Krisenländern. Vermutlich wäre der Rückgang des privaten Verbrauchs sogar noch größer ausgefallen, wenn nicht die privaten Haushalte in zahlreichen Ländern reale Einkommensverluste durch eine vorübergehende Reduzierung ihrer Spartätigkeit kompensiert hätten."
(S.8f)


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