Griechenlands blutige Morgenröte
Von Michael Oswald
Mindestens vier Morde und über 400 Verletzte – das ist die Bilanz rassistischer Attacken in Griechenland allein zwischen Januar 2012 und April 2013. Doch erst der Tod des Hip-Hop-Künstlers Pavlos Fyssas sorgte für einen Aufschrei: Nachdem der Antifaschist mit dem Künstlernamen Killah P von einem Anhänger der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte (GM) erstochen wurde, gingen Tausende auf die Straße; außerdem brachen Ausschreitungen und ein Medienspektakel sondergleichen über das Land herein. Nun greift die Regierung durch – reichlich spät. Denn die Gefahr, die von der GM ausgeht, war hinlänglich bekannt. Aber die Polizei ließ deren Anhänger weitgehend unbehelligt agieren. Freilich erntet die griechische Regierung dafür Kritik von Vertretern der Europäischen Union. Doch dabei wird verkannt, dass das soziale Desaster in Griechenland und die Gefährdung der Demokratie zu großen Teilen von der EU selbst verschuldet sind: Denn die von ihr verordneten Sparpakete nähren antidemokratische Strukturen und zerreißen die Gesellschaft.
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