Dirty Profits - Wie Konzerne und Banken Kasse machen mit gravierenden Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen
Pressemitteilung von Justica Ambiental (FACING FINANCE)
Alle führenden deutschen Finanzinstitute sind massiv in menschenrechtlich brisante Unternehmen / Konzerne investiert. Dies geht aus der heute zum Internationalen Tag der Menschenrechte veröffentlichten Studie DIRTY PROFITS des NRO-Bündnisses FACING FINANCE hervor.
„Viele weltweit agierende Unternehmen stehen offenbar im Dauerkonflikt mit international etablierten sozialen Normen und Umweltstandards und sind Banken und Versicherern trotzdem willkommene Kunden“, beklagt Thomas Küchenmeister Koordinator von FACING FINANCE.
Dies gilt besonders für Bergbauriesen wie Vale, BHP Billiton und Glencore, oder den ÖL-Multi Shell. Rüstungsproduzenten wie Lockheed Martin, Rheinmetall oder EADS, verletzen darüberhinaus Waffenkonventionen oder sind im Konflikt mit Anti-Korruptionsstandards, Ausfuhrrichtlinien bzw. grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte. Elektronik- oder Textilmultis wie Hon Hai (Foxconn), Samsung oder H&M schließlich profitieren offenbar von Kinderarbeit und anderen arbeitsrechtlichen Verstößen, so der DIRTY PROFITS Bericht.
Die von FACING FINANCE untersuchten 28 Unternehmen machten 2011 einen Umsatz in Höhe von 1,22 Billionen Euro und erzielten insgesamt einen Nettogewinn in Höhe von 106 Mrd. Euro. Finanzielle Unterstützung erhielten sie dabei v.a. von namhaften Finanzinstituten wie BNP Paribas, Deutscher Bank, ING, Allianz und UniCredit. Im Untersuchungszeitraum (seit 01/2010) belief sich die Summe der Geschäftsbeziehungen zwischen den 28 Unternehmen und den 16 untersuchten europäischen Finanzinstituten auf über 44 Mrd. Euro.
“Die Zahlen belegen, dass allen Sonntagsreden zum Trotz die Finanzdienstleister in Sachen Nachhaltigkeit noch ganz am Anfang stehen und dringend mehr Verantwortung übernehmen müssen. Sie brauchen endlich verbindliche und umfassende Regeln, um Menschrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen, die sie häufig mit finanzieren, zu beenden”, fordert Barbara Happe von urgewald.
Wie notwendig diese Forderung ist, belegt das Beispiel Mosambik. Ein Land, welches seit vielen Jahren unter den Folgen von Bergbauprojekten leidet. Besonders die Aluminiumschmelze Mozal, betrieben von BHP Billiton, steht wegen kontinuierlicher Umwelt- und Luftverschmutzungen und Arbeitsrechtsverstößen in der Kritik. Organisationen wie Justiça Ambiental engagieren sich dagegen. Sie helfen z.B. lokalen Gruppen Beschwerden bei der Ombudsstelle der Weltbanktochter IFC einzureichen.
„Wer in BHP Billiton investiert, macht sich mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen, die dieser Konzern uns hier tagtäglich zumutet“, mahnt Samuel Mondlane
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