Ein weiterer Angriff auf die Solidarität: Büro von Bon Courage e.V. angegriffen
Pressemitteilung von Bon Courage e.V.
- Stadtverwaltung Borna
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch warfen Unbekannte die Fensterscheiben von Bon Courage e.V. in Borna ein. Der Anschlag gilt ohne Zweifel dem sozialen Engagement des Vereins und richtet sich wohl insbesondere gegen die Unterstützung von Geflüchteten im Landkreis Leipzig. Er ist somit ein Angriff auf die Solidarität, die gegenseitige Hilfe und das Mitgefühls. Gerade diese gilt es nun gemeinsam zu verteidigen und zu stärken.
Letzte Nacht griffen Unbekannte die Vereinsräume von Bon Courage e.V. in Borna an und versuchten diese mittels einer übel riechenden Flüssigkeit unnutzbar zu machen. Aufgrund des jahrelangen sozialen Engagements des Vereins bei der Unterstützung von Geflüchteten, kann kein Zweifel über die Motivation des Anschlags bestehen. Dieser reiht sich vielmehr in eine weiter steigende Anzahl von rechtsmotivierten und rassistischen Angriffen ein, die bereits im letzten Jahr im Landkreis um 180% gegenüber 2014 angestiegen ist. „Der konkrete Anschlag ist deshalb vielleicht weniger das Schockierende; das Schockierende ist vielmehr die Normalität, in welcher derartige Angriffe stattfinden.“, so Sandra Münch, die sich seit 10 Jahren im Verein engagiert.
Man kann nicht umhin das gesellschaftliche Umfeld zu betrachten, in dem dieser und weitere Angriffe stattgefunden haben: Noch am Wochenende stellte die AfD ein Parteiprogramm auf, dass vor allem auf der Ausgrenzung und Diskriminierung von Geflüchteten basiert. Diese menschenverachtende Einstellung drückte sich auch bereits in der Vergangenheit in Forderungen nach einem Schießbefehl an deutschen Grenzen aus. Somit sind Steine gegen jene, die helfen, nur die praktische Umsetzung dessen, was rechtspopulistische Akteure fordern: der Angriff auf jene, die in der Gesellschaft bereits ohne Rechte sind. Es ist die Verhaltensweise jener, die nach unten treten, um in der Macht über die vermeintlich Schwächeren die eigene Ohnmacht nicht zu spüren.
Der Verein engagiert sich seit Jahren für die Sichtbarmachung und konkrete Unterstützung von Geflüchteten. Dabei wird besonders viel Wert auf ein möglichst offenes, inkludierendes Angebot gelegt, welches die Geflüchteten zu einer Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermuntern soll. Das Ziel ist es eine Kultur des gegenseitigen Respekt zu etablieren, in der unterschiedliche Sicht- und Lebensweisen anerkannt werden und nebeneinander existieren können. Gerade wegen des Angriff ist die Notwendigkeit dieser Arbeit nur umso deutlicher hervorgetreten.
Die Gedanken der Solidarität werden am besten verteidigt, wenn sie gelebt werden. Der Stadt Borna ist es zu verdanken, dass bereits Räumlichkeiten gefunden wurden, in denen die Zeit überbrückt werden kann, bis die eigenen Büroräume wieder verfügbar sind. Darüber hinaus sind außerdem zwei weitere Dinge notwendig: Konkret brauchen wir Unterstützerinnen und Unterstützer, die helfen können, den Schaden schnellst möglich zu beheben und unsere Büroräume wieder nutzbar zu machen. Besonders auch finanzielle Mittel würden dabei helfen. Zusätzlich und gleichzeitig braucht es aber eine stärkere Zivilcourage jeder einzelnen Person, damit sich der Hass gegen Menschen und das vermeintlich Andere nicht weiter ausbreiten können.
Solidarität mit einer Spende zeigen:
Bon Courage e.V.
IBAN: DE 66 86 05 55 92 10 90 06 33 90
Sparkasse Leipzig
Stichwort: Spende
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Presseerklärung von Dr. Axel Troost (MdB) und Enrico Stange (MdL) zum Anschlag:
Eine Attacke auf die Zivilgesellschaft
Der feige Anschlag auf das Büro des gemeinnützigen Vereins "Bon Courage e. V." verdeutlicht, nach der Attacke auf das Deutsch-arabische Kultur- und Bildungszentrum vom März, einmal mehr das vergiftete Klima in unserer Gesellschaft. DIE LINKE verurteilt diesen Angriff, der ausgerechnet jene trifft, die sich um die Integration Geflüchteter kümmern und damit einen erheblichen Dienst an unserer Gesellschaft leisten. Deshalb ist dieser Übergriff auf das Integrationsbüro von "Bon Courage" eine Attacke auf die Zivilgesellschaft an sich.
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