DIE LINKE trauert um den britischen marxistischen Historiker Eric Hobsbawm: Von selbst wird die Welt nicht besser
Der berühmte britische marxistische Historiker Eric Hobsbawm ist gestern, am 1. Oktober 2012, im Alter von 95 Jahren verstorben. Als Schüler erlebte er in Berlin in den frühen 1930er Jahre die grassierende Massenarbeitslosigkeit, die ihn zum "lebenslänglichen Marxisten" werden ließen. Er war bei der letzten legalen Demonstration von Kommunisten, Sozialdemokraten und Parteilosen gegen die Machtübernahme der Faschisten dabei, die am 25. Januar 1933 durch Berlin zum Karl-Liebknecht-Haus zog. Nach Hitlers Machtergreifung emigrierte er nach England und studierte Geschichte.
Als einer der letzten großen Universalgelehrten verband Eric Hobsbawm Wirtschafts- Sozial- und politische Geschichte und erklärte sie in verständlichen komplexen Werken. Bis ins hohe Alter mischte sich Hobsbawm in die aktuelle Politik ein. In einem seiner letzten Interviews setzte er sich mit der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise auseinander und mahnte (Zitat aus dem Stern-Interview vom 13. Mai 2009): "Entweder hören wir mit der Ideologie des grenzenlosen Wachstums auf, oder es passiert eine schreckliche Katastrophe. (...) Die Welt riskiert im Augenblick eine Explosion wie eine Implosion. Sie muss sich also ändern."
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