LINKE Warnungen nicht ernst genommen: TLG-Wohnungen verkommen zur Geldanlage
Pressemitteilung von Dr. Axel Troost und Enrico Stange
Den Kauf des TLG-Wohnungsbestands durch die Hamburger TAG Immobilien AG kommentieren Dr. Axel Troost, stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei DIE LINKE und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag, sowie Enrico Stange, Mitglied des Sächsischen Landtag und Sprecher für Infrastruktur und Landesentwicklung der Landtagsfraktion DIE LINKE.:
Für rund eine halbe Milliarde Euro hat der Hamburger Konzern TAG den TLG-Wohnungsbestand aufgekauft. Damit hat sich ein weiteres Börsenunternehmen einen gewaltigen Teil vom ostdeutschen Kuchen abgeschnitten. Vorwiegend die neuen Bundesländer verkommen so immer weiter zur Kapitalanlage für lukrative Spekulationen. Dass dies nicht übertrieben ist, zeigt schon das Zitat des Chefs der TAG Immobilien AG, Rolf Elgeti: "Wohnen ist in Deutschland zu billig."
Was der Verkauf nun für die TLG-MieterInnen - nicht nur im Landkreis Leipzig, sondern in allen neuen Bundesländern - langfristig bedeuten wird, können wir nur erahnen. Aber es ist beim besten Willen nicht davon auszugehen, dass auf Dauer eine sozialverträgliche Lösung gefunden wird.
Für diesen Zweck gründeten LINKE Abgeordnete noch in diesem Jahr die Genossenschaft TLG FAIRWOHNEN. Selbst der Mieterbund Sachsen, der rund 45.000 Mieterinnen und Mieter vertritt, trat unserer Genossenschaft mit dem Willen bei, langfristige Sicherheit für alle TLG-MieterInnen zu schaffen. Das CDU-geführte Bundesfinanzministerium kegelte die TLG FAIRWOHNEN jedoch aus dem Bieterverfahren und machte damit den Weg frei, für Investmenthaie und vorprogrammierte Mietzinssteigerungen.
So sehr wir die jüngsten Ereignisse auch bedauern, wir werden als LINKE vor Ort und bundesweit weiter gegen dieses entfesselte Markttreiben zu Ungunsten der Bürgerinnen und Bürger angehen. DIE LINKE steht für eine solidarische, bürgernahe Gesellschaft. Und zu der gehört auch das Grundrecht auf bezahlbaren Wohnraum.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf www.neues-deutschland.de: "Der Osten als Wertanlage"
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