Linke fordert faire Löhne
Bürgermeisterkandidat unterstützt Plakataktion gestern Nachmittag in Naunhof
Naunhof (rd). "Ihnen ein frohes Fest! Der Verkäuferin einen guten Lohn" - das rote Plakat mit weißer Schrift konnte am gestrigen Nachmittag niemand übersehen, der in Naunhof seine Wochenendeinkäufe erledigte. Mit der Aktion will die Linke in den kommenden Wochen in ganz Sachsen auf die Problematik des Lohngefälles zwischen alten und neuen Bundesländern im Allgemeinen und der Situation im Einzelhandel im Besonderen aufmerksam machen. In Sachsen, so Troost, liegt das Lohnniveau mehr als 17 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Demonstrativ hatten sich dazu gestern der frisch nominierte Linken-Direktbewerber im Bundestagswahlkreis 154 "Leipziger Land", Axel Troost, und der von selbiger Partei nominierte Naunhofer Bürgermeisterkandidat Torsten Wanke im Bereich der Supermärkte im Norden der Parthestadt platziert. "Es hat mittlerweile in der Branche zwar einige Veränderungen hin zum Positiven gegeben, was aber grundsätzlich nichts an der Tatsache ändert, dass in ihr wie in einer Reihe weiterer Branchen Geld auf Kosten der Mitarbeiter verdient wird", klagt Troost an. Geschuldet sei dies dem Fehlen eines Mindestlohnes, der, so fordert es die Partei des finanzpolitischen Sprechers und stellvertretenden Bundesvorsitzenden, bei zehn Euro liegen sollte. "Bei einem Mindestlohn in dieser Höhe stünden den öffentlichen Kassen laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung jährlich 12,7 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung."
Ein Thema, an dem sich Torsten Wanke für den Fall, dass ihn die Naunhofer im Februar zum Bürgermeister küren werden, auf lokaler Ebene naturgemäß nicht reiben kann. "Prinzipiell ist soziale Gerechtigkeit jedoch überall und damit auch auf lokalpolitischer Ebene ein Thema", so der einstige Leiter des Kinder- und Jugendhauses Oase.
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