Schleswig-Holstein: Dank Schuldenbremse aus dem Gröbsten raus?
Von Joachim Bischoff und Björn Radke
Die wirtschaftliche Stagnation des Bundeslandes hat logischerweise Schattenseiten: Es gibt einen gewaltigen Investitionsstau. Aufgrund der angespannten Finanzlage werden notwendige Infrastrukturmaßnahmen nicht durchgeführt. So hat die wichtigste künstliche Wasserstraße, der Nord-Ostsee-Kanal (NOK), im vergangenen Jahr massiv an Schiffspassagen und an transportierter Ladung eingebüßt. Rund 31.100 Schiffe passierten den Kanal 2013, das waren 10,8% weniger als im Jahr zuvor. Die zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau transportierte Ladungsmenge ging um 9% auf 94,8 Mio. Tonnen zurück, teilte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit. Bei den Teilstreckenverkehren verzeichnet die Kanalverwaltung des NOK einen Rückgang von 9,7%. Vor allem die großen Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel müssen grundsaniert werden. Eine dritte große Schleuse soll dort neu gebaut werden, damit Schiffe von mehr als 125 Meter Länge den Kanal auch während der Sanierung befahren können. Der Bund veranschlagt dafür 375 Mio. Euro Kosten. Die gesamte Sanierung des NOK würde aus heutiger Sicht rund eine Milliarde Euro kosten. Neben der Aufarbeitung der Schleusen gilt vor allem die Erweiterung der östlichen Kanalstrecke für größere Schiffe als unverzichtbar.
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