Kapitalismuskritik heute – Jörg Huffschmid zur Erinnerung

Z-Redaktion Aus: Nr.81, Texte und Erinnerungen

Am 5. Dezember 2009 starb unser Beiratsmitglied Jörg Huffschmid. Er war nicht nur einer der Initiatoren und Gründer von „Z“, er hat die Zeitschrift auch bis zuletzt inhaltlich begleitet und regelmäßig Beiträge geschrieben. Marxisti-sche Erneuerung war für ihn ein persönliches Anliegen: In einem Interview vom Dezember 2008 (in diesem Heft, S. 8ff.) vergleicht er den Marxismus mit einen lebendigen Organismus, der auf der Grundlage von Debatten und sozialen Bewegungen lebt. Jede Art von rein akademischer Betrachtungsweise, abgehoben von den praktischen Kämpfen der Gegenwart, war ihm fremd. Um ihn zu ehren und seinem Vermächtnis gerecht zu werden, haben wir langjährige wissenschaftliche und politische Weggefährten gebeten, kurze statements zu jenen Themen abzugeben, auf denen er – oft über Jahrzehnte hinweg – wissenschaftlich gearbeitet hat. In diesem Heft finden sich neben einem Beitrag aus der Z-Redaktion Stellungnahmen von Heinz Bontrup, Herbert Schui, Karl-Georg Zinn, Elmar Altvater, Hermann Bömer, Joachim Bischoff und Richard Detje.

Weitere Beiträge von Dieter Boris, Frank Deppe, Horst Heini-ger und Gretchen Binus, Jürgen Leibiger sowie von Peter Strutynski sind für das folgende Juni-Heft zugesagt.

Damit möchte „Z“ auch einen inhaltlichen Beitrag zu der am 19. und 20. Februar 2010 in Berlin stattfindenden wissenschaftlichen Tagung „Kapitalismuskritik heute – Zum Forschungsprogramm von Jörg Huffschmid“ leisten. Jörg wäre am 19. Februar 70 Jahre alt geworden. Veranstaltet wird dieser Kongress gemeinsam von Attac, Memorandumgruppe, EuroMemoGroup, Rosa Luxemburg Stiftung, Ver.di/Bereich Wirtschaftspolitik und den Zeitschriften „Blätter für deutsche und internationale Politik“, „Sozialismus“ und „Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung“. Ziel der Tagung ist es, die von Jörg ausgehenden wissenschaftlichen und politischen Anstöße im Kampf gegen Krieg, Massen-arbeitslosigkeit und Armut, Umweltzerstörung und soziale Unsicherheit aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Dies ist auch das Anliegen unserer Zeitschrift.

Mit Jörg verlieren wir nicht nur einen wichtigen Ratgeber und Mitarbeiter, wir verlieren vor allem einen guten Freund, der uns durch seine Energie und Menschlichkeit in allen Schwierigkeiten immer Mut und Optimismus vermittelt hat.

Z-Redaktion