Spekulationen um einen linken "Plan B" für einen Grexit

Von Niels Kadritzke

28.07.2015 / www.nachdenkseiten.de, 27.07.2015

Welchen Sinn hat der Vorwurf, dass man die Ideologie der „Alternativlosigkeit“ verbreite, wenn man eine Situation darstellt, in der eine glaubwürdige Alternative – jedenfalls im Rahmen der realen Situation und der dominanten Parameter – weit und breit nicht zu sehen ist? Es ist natürlich die einfachste Lösung, den Überbringer einer solchen schlechten Nachricht als ideologischen Feind – oder Überläufer – zu beschimpfen, statt sich auf die kritisierte Darstellung einzulassen und an der Realität zu korrigieren. Auf diese Weise wird die Kritik an dem angeblichen ideologischen „Überläufer“ selbst zur Ideologie, jedenfalls dann, wenn sie selbst keine auf die realen Möglichkeiten gestützte Alternative vorweisen kann.

Kürzer formuliert: Dass der „Klassenfeind“ behauptet, es gebe keine (bessere) Alternative, heißt noch lange nicht, dass es eine gibt. Den Beweis der Existenz einer Alternative muss man schon selbst beibringen – oder zumindest ein paar einleuchtende Indizien dafür, dass ein anderes Konzept besser oder auch nur erträglicher ist.

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