-
Rückkehr zur Drachme ist keine Lösung
von Joachim Bischoff, Thomas Händel, Björn Radke, Axel Troost und Harald Wolf
Die griechische Regierung hat den Grexit, das Ausscheiden aus der Euro-Zone, mit Mühe verhindern können, indem sie sich am Euro-Gipfel in der Nacht auf den 13. Juli mit den anderen Euro-Staaten auf Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm geeinigt hat.
Kapitulation?
Die Empörung innerhalb der bundesdeutschen und europäischen Linken über die beinharte neoliberale Sanierungskonzeption und den erpresserischen Druck auf die griechische Linksregierung ist groß ...
-
Chance auf eine lebenswerte Zukunft oder Grexit
Von Axel Troost
Die Verhandlungen und das Ergebnis zwischen der griechischen Linksregierung und den Gläubigern der Euro-Gruppe zeigten überdeutlich das vollständige Fehlen demokratischer Skrupel unter den angeblichen Verteidigern der europäischen Demokratie. Es wurde weder das Referendum der griechischen Wahlbevölkerung noch in Ansätzen die Willensbildung des Parlaments oder die griechische Souveränität respektiert ...
-
Griechenland-Krise und sozial gerechte Gesellschaftspolitik
Von Joachim Bischoff
Die bundesdeutschen »Wirtschaftsweisen« loben mehrheitlich ausdrücklich das Krisenmanagement mit Griechenland. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung liefert in einem Sondergutachten zur Griechenland-Krise dem Alltagsbewusstsein und der wirtschaftlichen und politischen Elite weitere Argumente ...
-
Griechenland: Leben mit der Sparpolitik
Von Karsten Peters
Um die Situation in Griechenland möglichst verständlich zu machen, werden zwei zentrale Vergleichsdaten benutzt. Der eine, der so genannte „Big-Mac-Index“ hat zwar seine Schwächen, aber den großen Vorteil, dass sich Preise für ein klar definiertes Produkt in verschiedenen Ländern leicht vergleichen lassen ...
-
Griechenland – Überlegungen zum Abstimmungsverhalten im deutschen Bundestag am 17.07.2015
Von Axel Troost
Es steht völlig außer Frage: die
Zustimmung Griechenlands zum ESM-Programm ist nicht aus freien
Stücken erfolgt, das Land stand und steht mit dem Rücken zur Wand.
Die Alternative, die offene Drohung zumindest von Wolfgang Schäuble,
so heißt es aus dem Büro von Ministerpräsident Tsipras, hätte das
Land indes in eine „unvorhersehbare humanitäre Katastrophe“
geführt, die weit schärfer ausgefallen wäre, als die gegenwärtige
Krise ...
-
Der griechische 50 Milliarden-Fonds – eine vorläufige Einschätzung
Von Axel Troost
Ein Teil der unsäglichen Erklärung der Eurogruppe zu Griechenland ist die Gründung eines 50 Mrd. Euro schweren Fonds aus griechischem Staatsvermögen. Die Assoziation mit der ostdeutschen Treuhand und der Verschleuderung von griechischem Staatsbesitz liegt nahe. Angesichts der mickrigen Privatisierungserlöse der letzten Jahre ist völlig schleierhaft, woher die neuen 50 Mrd ...
-
Vier Jahrzehnte Alternative Wirtschaftspolitik
Dokumentation der Jubiläumstagung am 20. Juni 2015 in Berlin
„Europa hat in den letzten 20 Jahren unserer Arbeit immer eine große Rolle gespielt und insbesondere der verstorbene Jörg Huffschmid hat fast zwei Jahrzehnte darin eine sehr große Rolle gespielt. Man muss immer wieder betonen, wir als Arbeitsgruppe haben die überstürzte Einführung des Euro immer abgelehnt, haben immer darauf hingewiesen, dass das so nicht geht, ohne eine Harmonisierung in der Wirtschafts-, Finanz-, Sozial-, Steuerpolitik ...
-
Wer Wunder erwartet, will keine Einigung
Von Axel Troost
Die griechische Bevölkerung hat am
Sonntag überraschend klar gegen das Ultimatum der internationalen
Geldgeber gestimmt. Trotz des gewaltigen Drucks stimmten nur 39
Prozent für die Vorschläge der (Ex-)Troika, 61 Prozent
unterstützten den Kurs der Regierung. Damit ist klar, dass die
Regierung nach wie vor großen Rückhalt in der griechischen
Bevölkerung hat ...
-
Nach dem griechischen Referendum: Brückenprogramm oder Chaosstrategie
Von Axel Troost
Das Ergebnis des Referendums in Griechenland ist deutlicher ausgefallen, als zu erwarten war, hat aber auch gezeigt, dass das Land tief gespalten ist. Zwar haben über 61 Prozent für die Beendigung der neoliberalen Austeritätspolitik ausgesprochen, 38,9 haben für dagegen gestimmt, aber bei einer Wahlbeteiligung von 62 Prozent hat ein Drittel der Abstimmungsberechtigen an dieser so wichtigen Abstimmung nicht teilgenommen ...
-
Griechenlandkrise: der Tanker ist noch zu drehen
Von Axel Troost
Der Text ist zuerst erschienen in "The Huffington Post"
Für die griechischen Bürgerinnen und Bürger stellt sich am Sonntag die Wahl zwischen Pest und Cholera: Mit einem Ja zu den Vorschlägen der Gläubiger stimmen sie zu, sich weitere Jahre dem Gutdünken der (Ex-) Troika unterwerfen zu wollen. Eine Ablehnung dürfte in einem souveränen, aber trotzdem kaum handlungsfähigen Staat enden, der einen neuen wirtschaftlichen Absturz und noch größeres menschliches Elend überwinden muss ...
-
Volksabstimmung über ein neoliberales Angebot
Von Axel Troost
Der Konflikt über die Lösung der Griechenland Krise steht vor einer dramatischen Wende. Die Verhandlungen wurden abgebrochen, eine Volkabstimmung in Griechenland angesetzt und die Finanzminister der Euro-Zone bereiten sich auf den „Grexit“ vor. Griechenlands überraschende Ankündigung eines Referendums über das Hilfspaket stellt die Euro-Finanzminister vor einen Scherbenhaufen ...
-
Preis in Gedenken an Jörg Huffschmid zum dritten Mal vergeben: Pavlina Miteva und Sebastian Prantz ausgezeichnet
Wie schon 2013 wurden von der Jury des Jörg-Huffschmid-Preises (der alle zwei Jahre von der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac und seinem Wissenschaftlichen Beirat, der EuroMemo Gruppe sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung verliehen wird und der mit 2000 Euro dotiert ist) auch 2015 zwei Preisträger gekürt ...
-
Bankenrettungsfonds: zu kurz gesprungen
Rede von Axel Troost zur ersten Lesung des Abwicklungsmechanismusgesetzes
Frau Präsidentin!Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte kurz auf den Beginn der Finanzkrise im September 2008 zurückblicken. Nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers versuchte der damalige Finanzminister Steinbrück uns noch weiszumachen, die Finanzkrise sei vor allen Dingen ein amerikanisches Problem ...
-
Enge Spielräume nutzen oder Konfrontation?
Von Axel Troost
„Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef Tsipras auf einer Veranstaltung der linken Syriza-Partei in Athen. Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiteren Öffnung des Arbeitsmarkts, nicht nachgeben ...
-
Buchtipp: Industrie der Zukunft?
Von Joachim Bischoff, Björn Radke und Axel Troost
Was zeichnet die Industrieentwicklung global, in der EU und in Deutschland aus? Kann die »Zukunft der Industrie« einen Beitrag zur Lösung der Probleme der Globalökonomie und vor allem der Eurokrise leisten? Und welche wirtschaftspolitischen Weichenstellungen können aus der Sackgasse Austeritätspolitik ...
-
Schluss mit dem neoliberalen Sparkurs
Von Axel Troost
Es war zu erwarten: Die seit Ende Januar 2015 andauernden Verhandlungen zwischen der Linksregierung und den Gläubigern haben keinen Verhandlungsdurchbruch geschafft. Im Gegenteil: Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat zuletzt den Druck erhöht. Er wiederholte, dass ohne einen Reform-Kompromiss ausstehende Milliardenhilfen nicht ausgezahlt werden können ...
-
Volksabstimmung über die Austeritätspolitik der Troika
Von Axel Troost
Der griechische Regierungschef will eine Referendum ansetzen, sollten die Kreditgeber weiterhin auf den beinharten Sparmaßnahmen bestehen. Sollte es – was er allerdings nicht erwarte – am Ende ein Abkommen mit den Kreditgebern geben, das die Grenzen des Mandats der Regierung überschreite, sagte Tsipras, dann werde das griechische Volk das letzte Wort haben ...
-
Eine sozial-ökologische Antwort auf die Wachstumsschwäche
Von Axel Troost
Seit Jahren steckt Europa in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Die Ursachen – die Finanzkrise und die sich daran anschließende Spardiktatur – sind bekannt. Es dauerte vier Jahre, bis die Wirtschaftsleistung der Eurozone wieder Vorkrisenniveau erreicht hatte. Einzelne Eurostaaten wie Italien und Spanien (von Griechenland ganz zu schweigen) liegen immer noch darunter ...
-
Alternative Wirtschaftspolitik - Tro(o)st in Theorie und Praxis
Festschrift für Axel Troost zum 60. Geburtstag, Hrsg. von Wilfried Kurtzke und Gunter Quaißer
Wie kann man einen Wissenschaftler und Politiker wie Axel Troost besser ehren, als ihm Analysen und Konzepte alternativer Wirtschaftspolitik zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.
Konzepte, die sich gegen den neoliberalen Mainstream stemmen, die die Verwüstungen dieser Politik anprangern und praktische und theoretische Alternativen aufzeigen ...
-
Griechenland - welche Reformen?
Von Axel Troost
Während sich die deutsche Medienwelt überwiegend in Spekulationen darüber ergeht, wann der griechischen Regierung das Geld ausgeht, werden im Lager der deutschen Unternehmer die politischen Risiken abgewogen. Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Ingo Kramer hält der großen Koalition eine kleinkarierte und unpolitische Haltung in Sachen Griechenland vor ...